Freitag, 30. Juni 2017
[Rezension] Karen Hilgarth - Die verborgene Schönheit der Sterne
Autorin: Karen Hilgarth
Titel: Die verborgene Schönheit der Sterne
Reihe: -
Genre: Liebesroman
Verlag: Pro-Talk
Erscheinungsdatum: 15.06.2017
Seiten (epub): 305
Preis: Ebook 8.99€
Klappentext: Liebe ist ein großer Bestandteil des Lebens. Liebe bringt Menschen zusammen. Die Liebe zweier Menschen ist stark genug, um bösen Kräften wie Tod und Krankheit zu trotzen. So wird es zumindest in vielen Geschichten und Filmen proklamiert. Schicksalsschläge beeinflussen unsere Beziehung zu vertrauten Menschen, zu unserer Umwelt, aber vor allem zu uns selbst.
Glücklich verheiratet mit dem Astrophysiker Leonhard scheint Martinas Leben seinen gewohnten Lauf gefunden zu haben. Doch eine Zufallsbekanntschaft mit dem katholischen Priester Jarek ist Auftakt für einen Riss in ihre sonst perfekt erscheinende Realität. Von Gewissensbissen begleitet, beginnen die beiden trotzdem eine heimliche Liebesbeziehung. Diese findet jedoch ein jähes Ende, als Leonhard unheilbar an Krebs erkrankt.
Von einem Augenblick auf den anderen sieht sich Martina einer komplizierten Situation gegenüber, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird. Aber damit ist sie nicht alleine: Sowohl Jarek als auch Leonhard erlangen für sich neue Erkenntnisse, die den beiden neue Horizonte eröffnen.
Eine herzergreifende Geschichte über das Leben und seine Tücken, über die Suche nach dem eigenen Selbst in einer Welt, in der Wissenschaft und Religion, Vernunft und Glaube um die Vorherrschaft ringen. [Pro-Talk]
Meine Meinung: Ein interessanter und tiefgründiger Roman :)
Ich muss gleich zu Anfang mal sagen, dass ich mich ein bisschen schwer tue, diese Rezension zu schreiben. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich das Buch nicht so richtig mit den anderen, die ich sonst lese, vergleichen kann ... und ich fände es auch nicht wirklich sinnvoll.
Deswegen wird diese Rezi ein bisschen anders und schreibe einfach mal meine Gedanken dazu auf ... ob ich am Ende weiß, wie viele Sterne es wert ist, kann ich gar nicht sagen.
Der Klappentext beschreibt eigentlich schon ziemlich gut, was passiert. Zum einen gibt es den Handlungsstrang um Martina, Leonard und Jarek. Ich muss dazu eigentlich nicht mehr sagen, denn der Klappentext ist da schon ziemlich genau. Der zweite Handlungsstrang handelt von Mike, einem obdachlosen Jungen, der einen Entschluss fasst, welcher sein Leben komplett verändert und ihm neue Möglichkeiten gibt. Mehr kann man zur reinen Story gar nicht sagen.
Am Anfang fand ich das Buch ein wenig anstrengend - das lag aber nicht an der Geschichte, sondern eher am Schreibstil. Denn dieser besteht fast ausschießlich aus Schachtelsätzen mit ziemlich vielen Fachbegriffen und das fand ich doch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Mir haben da noch die Dialoge gefehlt. Aber je weiter ich das Buch gelesen habe, desto mehr wurde mir klar, dass Dialoge hier völlig fehl wären und die Inhalte so gar nicht rübergekommen wären. Mit der Zeit habe ich mich einfach daran gewöhnt.
Am Anfang jedes Kapitels gibt es einen kurzen Abschnitt zu wissenschaftlichen, genauer physikalischen und astronomischen Phänomenen. Diese fand ich teilweise doch sehr spannend und man hat doch sehr schnell gemerkt, dass die Autorin sich intensiv mit den Themen beschäftigt hat.
Inhaltlich sind die Kapitel doch sehr anspruchsvoll. Wie im Klappentext schon angesprochen, werden Themen wie Wissenschaft und Religion, Vernunft und Glaube angesprochen. Man merkt schnell, das hier viel Arbeit drin steckt und ich hatte manchmal doch das Gefühl, eine Grundsatzdiskussion zu lesen (was per se aber nicht schlecht war). Man merkt an der Stelle nur, dass dies (so mein Gefühl) eine größere Wichtigkeit hatte als die eigentliche Geschichte. Die Handlung ist vielschichtig und man lernt durchaus einiges über die Tücken des Lebens. Ebenso muss ich gestehen, dass ich an manchen Stellen selbst auch überlegt habe, wie ich auf manche Fragen der Protagonisten geantwortet hätte.
Ich muss aber auch ehrlicherweise sagen, dass ich etwas komplett anderes erwartet habe ... eher eine "normale" Liebesgeschichte als so ein tiefgründiges Buch. Und an der Stelle muss ich auch gestehen, dass ich das Buch manchmal zur Seite gelegt habe, weil ich einfach keinen Nerv dafür hatte ... an anderen Stellen hat es sich dann aber wieder sehr flüssig gelesen und ich konnte den verschiedenen Gedankengängen gut folgen.
Eine Bindung zu den Charakteren konnte ich nicht so richtig aufbauen. Auch wenn man einen sehr guten Eindruck von den Meinungen und Einstellungen der Personen bekommen hat, habe ich mich emotional nicht mit ihnen verbunden gefühlt. Es war eher eine Distanz, aber es hat mich gar nicht so gestört. Die Charaktere sind sehr vielschichtig und tiefgründig, man merkt auch hier, dass die Autorin sich sehr stark damit auseinandergesetzt hat.
Mein Fazit? "Die verborgene Schönheit der Sterne" ist ein sehr tiefgründiger Roman, der sich sehr stark mit grundlegenden Themen (Wissenschaft, Religion, Vernunft, Glaube) auseinandersetzt und einen die Tücken des Lebens zeigt. Wer eine "normale" Liebesgeschichte sucht, wird diese hier nicht finden. Ich hatte anfangs meine Probleme mit dem Schreibstil, da er doch etwas ungewöhnlich ist. Auch zu den Charakteren hatte ich eher eine emotionale Distanz, aber man konnte ihre Einstellung sehr gut nachvollziehen. Man merkt an vielen Stellen, dass sich die Autorin sehr mit den Inhalten beschäftigt hat und diese auch nachvollziehbar darlegt.
***
Wenn ich mich für eine Sterne-Bewertung entscheiden müsste, dann wären es wohl 3,5. Es hat mich nicht so wahnsinnig umgehauen wie manch andere Bücher, andererseits kann man es mit denen auch schlecht vergleichen, weil es eine völlig andere Thematik ist. Trotzdem hatte ich doch ein paar Kritikpunkte, die sich vergleichen lassen (z. B. Schreibstil).
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