Irgendwo
in einem Keller im Kloster von Burgedal (Interria)
Gleich kann ich diesen
Strudel endlich verlassen, Portalreisen sind echt
gewöhnungsbedürftig. Aber was tut Frau nicht alles, um ein paar
Protagonisten treffen zu können. Mit einem Ruck stolpere ich an
meinem Zielort aus dem Portal und befinde mich … in einem Keller.
Aber zum Glück bin ich nicht allein, denn da warten auch schon meine
beiden heutigen Interviewpartner auf mich – ein großer
Dunkelhaariger mit breiten Schultern, den ich auf um die zwanzig
schätze, und ein kleinerer Schmaler mit blonden Strubbelhaaren, der
ein bisschen jünger zu sein scheint.
Ich:
Hey ihr beiden. Ich nehme mal an, ihr seid Ari und Kaelan?
© Nadine Erdmann |
Der
große Dunkelhaarige:
Yep, sind wir. Ich bin Kaelan, das ist Ari. Wollen wir raus in den
Klostergarten gehen? Da ist es netter als hier im Keller.
Gemeinsam
gehen wir nach draußen und dann muss ich erstmal meine Umgebung
betrachten. Die Beschreibungen klangen ja schon toll, aber in der
Realität sieht es noch viel atemberaubender aus. Das
Kloster von Burgedal liegt am Fuß einer schneebedeckten Bergkette
und es erinnert mich ein bisschen an eine mittelalterliche
Burganlage. Es gibt ein Haupthaus, ein paar Nebengebäude, eine
kleine Kapelle und einen Glockenturm. Drumherum sind hohe
Schutzmauern, hinter denen die kleine Stadt liegt. Innerhalb der
Mauern gibt es verschiedene Gärten, in denen Obst, Gemüse und
Kräuter angebaut werden. Wir
setzen uns unter einen Baum, aber bevor ich meine erste Frage stellen
kann, werde ich von einem Fellknäuel überrannt, das mir dann das
Gesicht abschleckt. Ähm ja … was ist hier los?^^
Ari:
Das ist Vin, ein kleiner Wolfswelpe. Ich habe ihn im letzten Winter
aus einer Felsspalte gerettet und gesund gepflegt. Seitdem weicht er
kaum von meiner Seite.
Vin
springt zu ihm und schleckt auch ihm das Gesicht ab, dreht sich dann
aber wieder zu mir um und setzt sich erwartungsvoll vor mich. Da kann
ich natürlich nicht anders und muss ihm erstmal ein paar ausgiebige
Streicheleinheiten geben.
Ich:
Oh, er ist total süß, ich hätte auch gerne einen. Aber kommen wir
doch jetzt zu meinen Fragen. Über Interria und die Cays weiß ich ja
schon so einiges. Ihr beide gehört ja auch zu den Auserwählten, die
nach den Lichtsteinen suchen dürfen. Wie ist das für euch, welche
Bedeutung hat das für euer Leben?
Ari:
Es ist eine große Ehre, auserwählt worden zu sein.
Kaelan:
Ja, das stimmt. Allerdings ist es manchmal auch eine ziemliche Bürde,
weil wir über unser Leben nicht selbst bestimmen dürfen. Jedenfalls
nicht, bis alle vier Steine hier im Kloster sind und das Engelslicht
mit ihrer Energie neu bestärkt wurde. Nur so ist garantiert, dass
die Grenzen zum Reich der Schatten bestehen bleiben.
Ich:
Das kann ich gut verstehen, würde mir sicher nicht anders gehen. Die
Steine haben ja bestimmte Eigenschaften, wie ich gehört habe. Passen
die denn auch zu euch? Dein Stein Ari gehört ja zu dem Element
Wasser und dem wird nachgesagt, dass man mutig und tiefgründig ist.
Trifft das auch auf dich zu? Und wie ist es bei dir Kaelan?
Kaelan:
Ja, das stimmt. Aquilas, der Stein des Wasser, ist der Stein des
Mutes und seinem Träger wird diese Eigenschaft ebenfalls nachgesagt.
(lacht)
Deshalb hab ich als Kind immer gehofft, dass der Engel mir diesen
Lichtstein zuweise wird, weil das eben der Coolste von allen ist.
(grinst
und hebt die Schultern)
Aber anscheinend sah der Engel das anders und jetzt ist Andolas, der
Stein des Windes, meiner. Der steht für Weisheit. Ist also auch
nicht sooo schlecht. (grinst
wieder)
Ari:
Aquilas hab dafür ich bekommen – und ich hab ehrlich gesagt keine
Ahnung, warum. Es gibt zig Leute, die deutlich mutiger sind als ich,
deshalb weiß ich bis heute nicht, warum Cayaniel mich überhaupt
ausgewählt hat.
Ich:
Ja, wir haben ja alle so unsere Wünsche und Vorstellungen.
(zwinkert)
aber ich glaube, es wird schon seine Berechtigung haben, warum
Cayaniel euch so zugeteilt hat. Äh... wer ist eigentlich Cayaniel?
Ari:
Cayaniel ist der Engel des Lichts, der vor rund 2000 Jahren Interria
geschaffen hat. Laut der Legende hat er damals vier Menschen
auserwählt und ihnen die Macht des Lichts gegeben. Man erkennt die
Auserwählten übrigens an dem Mal in unser rechten Hand. (hebt
die Hand und zeigt mir sein Mal)
Ich:
Ah okay, danke für die kleine Geschichtsstunde. Ihr seid ja in der
Alten Welt (also die aus der ich komme) bei Pflegefamilien
aufgewachsen und erst mit einem bestimmten Alter hierher nach
Interria gekommen. Wie seid ihr mit den Veränderungen klargekommen?
Es wird ja bestimmt auch nicht leicht gewesen sein, in einem neuen
Land zu leben und von heute auf morgen mit so einer Aufgabe
konfrontiert zu sein.
Kaelan:
Wir haben zwar in der Alten Welt gelebt – ich bei Verwandten in
Irland, Ari mit seinem Bruder und seinem Großvater in Island –
aber wir wussten von Interria und unserer Aufgabe. Wir waren auch ab
und an mal hier im Kloster, um uns Bücher über Interria, seine
Bewohner und die Lichtsteinvölker auszuleihen. Außerdem leben meine
Eltern und meine beiden Schwestern hier. Wir durften zwar nie lange
bleiben, weil es wegen der Widersacher zu gefährlich gewesen wäre,
aber wir kannten das Kloster schon recht gut, als wir vor einem Jahr
hierher zurückgekommen sind. Es war für uns beide also keine ganz
so große Umstellung. Noah und Liv hatten es da deutlich schwerer,
als sie hierherkamen. Die hatten beide keine Ahnung, dass Interria
existiert und wer sie wirklich sind.
Ich:
Das klingt gut, da konnten ihr euch ja auch ein bisschen auf eure
Aufgabe vorbereiten. Ich möchte gar nicht wissen, wie groß die
Umstellung für Liv und Noah gewesen sein muss. So ganz ohne
irgendetwas davon zu wissen.
© Andrea Lange |
Ich
(schmunzelt immer noch):
Gibt es denn etwas, was ihr aus der Alten Welt vermisst?
Beziehungsweise gibt es etwas, was ihr so gar nicht vermisst?
Kaelan:
Das Leben hier ist härter und ursprünglicher. Ohne Strom und
Technik. Ein bisschen so wie im Mittelalter. Das ist natürlich schon
eine Umstellung und manchmal vermisse ich es, abends im Bett zu
liegen und zum Abschalten irgendeine Serie streamen zu können oder
Musik zu hören.
Ari:
Ja, das stimmt, das war immer cool. Aber für dieses Nichtstun haben
wir im Moment ohnehin keine Zeit mehr. Nicht, solange wir die
Lichtsteine nicht hierher ins Kloster geholt haben und die Grenzen
zum Schattenreich wieder sicher sind.
Ich:
Fürs abschalten würde mir die Technik wahrscheinlich auch fehlen.
Aber ich hätte vermutlich auch gar nicht so viel Zeit dafür, weil
ich die Welt erkunden würde, bis ich alles gesehen habe.
Ich hätte da jetzt noch eine etwas persönlichere Frage. Wie siehts denn in eurem Liebesleben aus, gibt’s da schon jemanden? Ich will alles wissen (zwinkert).
Ich hätte da jetzt noch eine etwas persönlichere Frage. Wie siehts denn in eurem Liebesleben aus, gibt’s da schon jemanden? Ich will alles wissen (zwinkert).
Kaelan
(grinst):
Ja, es gibt uns. (nimmt
Aris Hand und verschränkt ihre Finger miteinander)
Ich:
Oh, das freut mich sehr für euch. (hat
Herzchen in den Augen)
Bevor ich weiterreden
kann, steht Vin mit seinem Stöckchen wieder vor mir. Ich nehme ihn
und werfe ihn diesmal in eine andere Richtung. Wie der Blitz ist Vin
gleich wieder hinterher.
Ich:
Zeit für eine kleine Schnellfragrunde. Süß oder Sauer?
Ari:
Süß.
Kaelan:
Geht auch herzhaft?
Ich: Was immer du magst. Tee oder Kaffee?
Beide
wie aus einem Mund:
Tee.
Ich: Können wir das nochmal zu dritt machen? (grinst) Sommer oder Winter?
Ari:
Winter.
Kaelan:
Herbst.
Ari
(mit einem Augenrollen):
Du solltest dich hier an die Regeln halten.
Kaelan
(wuschelt ihm durch die Haare):
Sagt wer?
Ari
(deutet auf mich):
Sie vielleicht?
Ich
(hebt lachend die Hände):
Also ich bin da flexibel^^ ich hätte nämlich die gleiche Antwort
gegeben. Zelt oder unter freiem Himmel?
(Beide
lachen)
Ari:
So was wie Zelte gibt es hier nicht. Wir schlafen auf unseren Reisen
unter freiem Himmel.
Ich: Auch gut^^ kann ich aber verstehen, ich würde auch viel lieber die Sterne beobachten. Lieblingsessen?
Kaelan:
Alles, was Marta für uns kocht, schmeckt himmlisch.
Ari:
Yep.
Ich: Das klingt viel zu gut. Schade, dass ich keine Zeit habe, um etwas zu probieren. Was sind eure Hobbys?
© Nadine Erdmann |
Kaelan:
So wahnsinnig viel Zeit bleibt uns für Hobbys im Moment leider
nicht, weil wir uns auf die Reise zu den Lichtsteinen vorbereiten
müssen. Wenn wir dann wirklich mal Zeit nur für uns haben, dann
nutzen wir die für Zweisamkeit. (Ari
lächelt und schmiegt sich an Kaelan. Vin, der inzwischen auch wieder
zurückgekommen ist, lässt sein Stöckchen fallen, klettert auf Aris
Schoß und will auch kuscheln.)
Kaelan
(lacht, schlingt seinen Arm um Ari und strubbelt Vin über den Kopf):
So viel zum Thema Zweisamkeit
…
Ich: Och Gottchen, ihr seht einfach zu süß aus. Wie eine richtige kleine Familie. Da würde ich doch glatt auch mit kuscheln wollen^^ Wenn ihr die Chance hättet, die Autorin eures Buches zu treffen, was würdet ihr ihr sagen wollen?
Ari:
Bitte lass uns erfolgreich sein, alle vier Lichtsteine ins Kloster
holen und damit das Engelslicht und die Grenzen zum Schattenreicht
neu bestärken.
Kaelan
(nickt):
Und Konstantin ausschalten, das wäre auch gut. Und natürlich wäre
es klasse, wenn wir dabei alle am Leben bleiben.
Ich:
Da habt ihr ja so einige Wünsche, ihr werd sie Nadine auf jeden Fall
ausrichten. Und euch die Daumen drücken, dass sie das auch alles so
macht. Okay, eine letzte Frage habe ich noch für euch, dann seid ihr
erlöst. (zwinkert)
Ich hab gehört, dass ihr bald eure erste Mission zu den Nymphen
starten werdet. Seid ihr schon aufgeregt oder habt ihr eher Schiss?
Ari:
Beides.
Kaelan
(schlingt seinen Arm noch ein bisschen fester um Ari, gibt ihm einen
Kuss auf die Schläfe und streichelt ihm liebevoll durchs Haar):
Du machst dir viel zu viele Gedanken. Wir sind super vorbereitet. Und
die Nymphen werden dich lieben.
Ich:
Da kann ich Kaelan nur zustimmen. Ich kenne dich ja noch nicht lange,
aber ich hab dich jetzt schon liebgewonnen. Und ich denke auch, dass
ihr super vorbereitet seid, das wird schon! Ich danke euch für das
Interview. Es hat mir unglaublich viel Freude gemacht und wenn ich
könnte, würde ich gerne noch Interria erkunden. Aber in der
momentanen Situation ist das vielleicht keine gute Idee. Da komme ich
lieber nochmal wieder, wenn ihr alle Lichtsteine geholt habt. Ich
drücke euch auf jeden Fall die Daumen, dass ihr wenig Komplikationen
unterwegs habt.
Kaelan:
Es war schön, dass du hier warst. Komm, wir bringen dich noch zurück
zum Portalkeller.
Wir
machen uns gerade wieder auf den Weg zum Keller, als Vin uns
hinterher gelaufen kommt. Im Mund hat er wieder sein Stöckchen, das
er dann vor meine Füße legt und mich anschaut.
Ich:
Ist der für mich? Vielen lieben Dank Vin, den nehme ich gerne als
kleine Erinnerung mit.
Ich
nehme den Stock und verstaue ihn sicher in meiner Tasche. Dann
strubel ich Vin nochmal durchs Fell und verabschiede mich von den
dreien. Ich
winke ihnen nochmal zu und steige dann wieder ins Portal. Hach, ich freue
mich schon auf meinen nächsten Besuch in Interria.
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Klappentext: Die Welt der Menschen ist nicht die einzige. Verborgen hinter mächtigen Grenzen existiert die Schattenwelt, das Reich der Dämonen. Ahnungslos wächst Liv in der Menschenwelt auf, doch sie ist weit mehr, als sie ahnt. Als sie sich eines Tages in einer fremden Welt wiederfindet, wird sie mit der Kraft des Engelslichts konfrontiert – und mit ihrer wahren Bestimmung.
Doch die Zeit drängt, denn die Grenze zum Reich der Finsternis droht zu fallen. [Cover-/Textquelle: Nadine Erdmann]
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Kaelan, Ari und Vin haben mir in dem
Interview einen kleinen Einblick in ihre Geschichte gegeben. Möchtet
ihr mehr über ihre Suche nach den Lichtsteinen und die Welt Interria erfahren?
Dann solltet ihr euch das Reihe „Die Lichtstein-Saga“ von Nadine Erdmann mal genauer anschauen. Bisher sind die ersten beiden Bände (Aquilas und Andolas) erschienen.
Mehr Informationen findet ihr auch auf der Webseite der Autorin (👉hier)
Dann solltet ihr euch das Reihe „Die Lichtstein-Saga“ von Nadine Erdmann mal genauer anschauen. Bisher sind die ersten beiden Bände (Aquilas und Andolas) erschienen.
Mehr Informationen findet ihr auch auf der Webseite der Autorin (👉hier)
Klappentext: Die Welt der Menschen ist nicht die einzige. Verborgen hinter mächtigen Grenzen existiert die Schattenwelt, das Reich der Dämonen. Ahnungslos wächst Liv in der Menschenwelt auf, doch sie ist weit mehr, als sie ahnt. Als sie sich eines Tages in einer fremden Welt wiederfindet, wird sie mit der Kraft des Engelslichts konfrontiert – und mit ihrer wahren Bestimmung.
Doch die Zeit drängt, denn die Grenze zum Reich der Finsternis droht zu fallen. [Cover-/Textquelle: Nadine Erdmann]
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