Freitag, 6. Januar 2023

[Rezension] Adam Silvera - More happy than not



Autor: Adam Silvera
Titel: More happy than not
Reihe: -
Genre: Jugendbuch
Verlag: Arctis
Erscheinungsdatum: 16.03.2022
Seiten (Print): 418
Preis: Print 18.00€; Ebook 13.99€





In Aarons Leben gibt es vieles, das er lieber für immer vergessen würde. Doch erst als sein bester Freund Thomas Aarons Gefühle für ihn zurückweist beschließt er, sich mit Hilfe einer neuartigen Gehirnmanipulation seine Erinnerungen an alles, was war, und alles, was er ist, löschen zu lassen. Auf schmerzlichste Weise muss er lernen, dass das Herz sich erinnert, auch wenn der Verstand längst vergessen hat … [© Cover & Text: Arctis]

Rein von der Thematik her hat mich das Buch angesprochen - Gehirnmanipulation ist nicht gerade alltäglich und ich war sehr gespannt, wie dieses Thema hier umgesetzt werden wird. Bisher hat mich der Autor mit seinen Büchern immer begeistern können, was dazu beigetragen hat, dass ich es unbedingt lesen wollte.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir eigentlich recht leicht gefallen. Der Stil hat sich gut und flüssig weglesen lassen. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Aaron, wobei man hier auch nochmal Einblicke in die Vergangenheit erhält.

Insgesamt bin ich mit der Umsetzung der Handlung aber nur bedingt zufrieden gewesen. Der Handlungsaufbau ist im Nachhinein zwar nachvollziehbar und macht viel Sinn, aber wenn man die Geschichte liest, wirkt er leider eher zäh. Man hat das Gefühl, als würde lange Zeit einfach gar nichts passieren und das eigentliche Thema fällt irgendwie unter den Tisch. Es dauert viel zu lange (bis in die zweite Hälfte der Geschichte), bis es thematisiert wird, dann passiert aber relativ viel und der Teil hat mir dann auch wirklich gut gefallen. Es kam zu einigen spannenden und überraschenden Wendungen - da merkte man wirklich gut, was der Autor eigentlich kann.

Ein bisschen mehr hätte ich mir auf der wissenschaftlichen Ebene gewünscht. Das mag vielleicht nicht jedem so gehen, aber mir hat es doch ein wenig gefehlt, die "Hintergründe" der Manipulation richtig zu verstehen. Zwingend gebraucht hat man es für die Handlung nicht, aber das es kaum thematisiert wurde, fand ich schon sehr schade.

Aaron fand ich als Protagonisten sehr spannend und interessant, wenn er auch am Anfang ein wenig blass und langweilig gewirkt hat. Seinen Gedankengängen zu folgen, war sehr spannend aufgezogen, wenn ich auch manchmal fand, dass sie eher kindlich rüberkamen.

Bei den Nebencharakteren bin ich ein bisschen zwiegespalten. Einige, wie zum Beispiel Thomas oder Genevieve, haben mir gut gefallen und die Handlung auch bereichern können. Andere wiederum, vor allem die Kids aus der Gegend, fand ich sehr fragwürdig in ihren Entscheidungen. Ob sie so zwingend notwendig waren, weiß ich nicht. 

Das Ende fand ich gut gemacht, einfach weil es mal kein direktes Happy End gewesen ist. Und irgendwie doch sehr nahe dran war. Es hat sehr gut zum Buch gepasst und einen runden Abschluss draus gemacht. Auch das Nachwort des Autors war nochmal sehr interessant zu lesen.


Adam Silvera konnte mich bereits mit seinen Büchern fesseln, dementsprechend hohe Erwartungen hatte ich auch an dieses. Leider konnte er sie nicht ganz erfüllen, was vor allem an der über weite Teile fehlenden Handlung lag. Im Nachhinein ist mir klar, warum der Autor die Geschichte so aufgezogen hat, dennoch hätte ich mir schneller mehr und tiefere Einblicke zur eigentlichen Thematik gewünscht. Nach einem überraschenden Wendepunkt konnte mich die Handlung nämlich total fesseln und war in einem Rutsch weggelesen. Protagonist Aaron empfand ich anfangs als ein bisschen blass, man konnte im Laufe der Geschichte aber viel über ihn erfahren. Auch das Ende fand ich gut und passend gemacht. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung, aber man braucht ein bisschen Durchhaltevermögen. 


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Josia Jourdan 4.5/5

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