London, Camden Town, Mean & Evil
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Anscheinend werde ich schon erwartet –
denn kaum bin ich eingetreten, kommt eine junge Dame auf mich zu.
Anfang zwanzig, durchschnittlich groß, schlank
und sportlich. Schwarze Totenbändigerlinien ziehen sich wie ein
Tribaltattoo über ihre linke Schläfe. Am auffälligsten sind aber
ihre schneeweißen Haare, die aussehen wie zehn Zentimeter lange
Ausrufezeichen, die in alle Richtungen abstehen. Das muss Sky
sein und wenn ich richtig vermute, dann haben ihr ihre jüngeren
Geschwister wohl schon von mir erzählt.
Sky: Hi, du
musst Andrea sein. Schön, dass du hier bist. Komm mit, wir sitzen da
drüben.
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Ich: Hallöchen, freut mich, dass ich
euch heute treffen kann.
Matt (der
Totenbändiger): Hi, cool, dass du hergefunden hast.
Connor (der
Normalo): Schön dich kennenzulernen. Wir haben schon von den
Kids gehört, dass du sie in der Schule interviewt hast und da mit
Topher aneinander geraten bist. Scheinst dich ja ganz gut gegen ihn
behauptet zu haben.
Ich: Äh
ja. Der ist echt ein nerviger Zeitgenosse. Ich hoffe, er macht bald
keinen Ärger mehr. Mit deinen jüngeren
Geschwistern Sky haben wir vor ein paar Tagen über Berufswünsche
gesprochen. Ihr seid da ja schon ein wenig weiter – was macht ihr
denn genau?
Sky: Connor und
ich arbeiten als Spuk in einer der Spuk Squads der Londoner
Metropolitan Police. Wir jagen und bändigen Geister und
Wiedergänger, die nachts unsere Stadt unsicher machen.
Matt: Ich bin
der Gründer der Ghost Reapers, einer Agentur, die Privatpersonen,
Businessleuten oder Firmenbesitzer bei Geisterproblemen hilft. Bosse
engagieren uns zum Beispiel als Schutzbegleitung, wenn sie abends
Termine haben. Besonders im Winter, wenn es schon früh dunkel wird.
Makler oder Firmen buchen uns, um alte Gebäude oder lange ungenutzte
Lagerhallen zu inspizieren und von Geistern zu reinigen, wenn sich
dort welche eingenistet haben. Außerdem beraten wir Bürger beim
Schutz von Häusern und Grundstücken und treiben Geister aus, wenn
schon einer Ärger macht. Solche Sachen halt.
Ich: Das
klingt ja wirklich nach spannenden Tätigkeiten.
Auf der Straße habe ich von was von einem Vorfall mit einem
'Circulus interiore animus manes' gehört. Mein
Latein ist praktisch nicht vorhanden, was genau ist das denn? Machen
die viel Ärger?
Connor: Ach, du
meinst den Vorfall am Highgate Friedhof in der letzten Vollmondnacht?
Das waren nur die üblichen Spinner, die in Vollmondnächten immer
wieder auftauchen. Diese Sekte nennt sich Zirkel der inneren
Seelengeister. War nicht schön, was dort passiert ist, aber wie
gesagt, solche Spinner gibt es zu Vollmond leider immer wieder.
Ich:
Oh
weh, was es nicht alles für seltsame Personen gibt.
Momentan ist ja politisch einiges los. Bald wird darüber abgestimmt,
ob die Totenbändiger einen Sitz im Rat der Gilden haben sollen. Wie
steht ihr denn dazu?
Connor:
Definitiv sollen sie einen Sitz im Rat bekommen. Das ist längst
überfällig.
Sky: Nur sollte
sich diesen Sitz nicht Cornelius Carlton unter den Nagel reißen. Er
ist der Leiter der Akademie der Totenbändiger und hat ziemlich
radikale Ansichten. Er tut nach außen zwar so, als wolle er ein
gemeinsames Miteinander zwischen Normalos und Totenbändigern, aber
eigentlich denkt er, dass die Totenbändiger das Sagen haben sollten,
weil er uns für die überlegenere Rasse hält. Schließlich können
wir mit unseren Kräften ja Geister und Wiedergänger in Schach
halten, Normalos können das nicht.
Matt (seufzt):
Yep. Mit Carlton wird es sicher noch Probleme geben. Und falls der
Rat für einen Sitz für uns Totenbändiger stimmt, sollte der
definitiv nicht mit Carlton besetzt werden.
Ich:
Dann
drücke ich mal alle Daumen, dass ihr den Sitz bekommt. Aber ohne
diesen Carlton, der klingt absolut nicht sympathisch.
Bei meiner Recherche bin ich auf eine Webseite gestoßen, wo darauf
aufmerksam gemacht wird, dass man darüber abstimmen kann, wer euch
als Repräsentanten vertreten wird. Seid ihr da auch involviert?
Matt (grinst):
Die Seite ist von uns. Genauer gesagt von Jamal, dem Technik-Nerd von
meinen Ghost Reapers. Wir fanden, dass Offenheit, Transparenz und
Mitbestimmung in unserer Communitiy wichtig sind, denn bisher
bestimmen Carlton und seine Anhänger da viel alleine und lassen sich
nicht wirklich in die Karten sehen. Wir haben unseren Leuten mit der
Website die Möglichkeit gegeben, sich ins Wahlverfahren einzuklinken
und viel mehr mitzubestimmen, als bisher möglich war. Und das kommt
ziemlich gut an – außer bei Carlton. (grinst fies)
Ich (grinst auch):
Hehe,
das glaube
ich sehr gern. Macht weiter so. Gehen
wir mal weg vom politischen und wenden uns spannenderen Themen zu.
Wie sieht’s denn in eurem Liebesleben aus?
Connor (nimmt Skys
Hand): Wir sind zusammen.
Matt (seufzt):
Ich hab eher friends with benefits.
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Sky: Wir haben
bei uns zu Hause sowohl als auch, da ist es unmöglich, sich zu
entscheiden.
Connor:
Yep. Sind alles Chaoten.
Matt (lacht):
Aber niedliche.
Ich:
Das
haben die anderen auch schon gesagt. Ich muss die kleinen, niedlichen
Chaoten auf jeden Fall mal kennenlernen.
Tee oder Kaffee?
Sky: Eigentlich
Tee, aber bei den ganzen Nachtschichten ist Kaffee definitiv ein
Segen.
Connor: Ohne
Kaffee geht gar nichts.
Matt:
Auf keinen Fall. Absolutes Überlebenselixier. Im wahrsten Sinne des
Wortes.
Ich:
Kann
ich nicht verstehen (lacht)
ich bin sowas von der Tee-Mensch.
Morgenmuffel oder Frühaufsteher?
Sky (lacht):
Ich bin ein Morgenmensch, der dazu verflucht ist, mit Morgenmuffeln
zusammenzuarbeiten.
Connor (grummelig):
Ich würde es eher andersherum sehen. Gabriel und ich sind dazu
verflucht morgens mit deiner Kommunikationsfreudigkeit klarzukommen.
Manchmal schon vor dem zweiten Kaffee! Das ist nicht bloß ein Fluch,
dass ist Folter! (kassiert einen empörten Knuff von Sky)
Matt: Ich
kann’s mir lebhaft vorstellen. (lacht unverschämt und kassiert
auch einen Knuff von Sky) Hey, ich bin auch Team Morgenmuffel.
Wer mich vor dem ersten Kaffee anspricht, lebt gefährlich.
Ich:
Oh weh, du tust mir Leid, Sky. Dass du das jeden Morgen ertragen
musst. (grinst) Eine letzte Frage habe ich nun noch an euch – wenn
ihr die Autorin eures Buches treffen könntet, was würdet ihr ihr
sagen wollen?
Sky: Sie soll
uns Erfolg bei der Aufklärung der Mordfälle schreiben. Und ich
hätte für uns Totenbändiger gerne den Sitz im Stadtrat, allerdings
soll sich den nicht Carlton unter den Nagel reißen.
Connor (nickt):
Ich nehme das, was Sky nimmt.
Matt (grüblerisch,
dann ein schelmisches Grinsen): Ich glaube, das, was ich mir
wünsche, darf ich hier aus Spoilergründen noch nicht sagen.
Ich:
Hach
… immer diese Spoiler. Aber na gut, das muss ich jetzt aushalten.
Ich danke euch, dass ihr mir meine Fragen beantwortet und einen
weiteren Einblick in eure Welt gegeben habt. Ich muss jetzt leider
wieder los, ist ja doch ein wenig später geworden. Ich hoffe, meine
Silberweste verschreckt alle Geister.
Matt: Jaaa,
darauf verlassen wir uns lieber nicht. Wo musst du hin? Wir begleiten
dich.
Sky: Definitiv.
Bis Äquinoktium ist nicht mehr lange hin. Da drehen die Seelenlosen
jetzt schon auf.
Connor (zieht sich
seine eigene Silberweste über): Und die Westen sind zwar ganz
gut, aber nicht perfekt. Und du hast vermutlich keine Ahnung, wie du
Geister blocken kannst, oder?
Ich: Ähh … nope. Sowas lernen wir
in meiner Welt leider nicht.
Gemeinsam verlassen wir das Mean & Evil,
ich mag das kleine Lokal wirklich gerne und muss definitiv nochmal
vorbeikommen. Bis zu meinem Portal sind es nur ein paar Ecken, aber
ich bin doch froh, dass die drei mich begleiten. Kurze Zeit später
stehen wir auch schon wieder davor.
Ich: Vielen Dank für eure Zeit. Das
Interview hat mir total Spaß gemacht und ich habe wieder so einiges
Neues erfahren können. Ich hoffe, man trifft sich nochmal wieder.
Sky:
Yep, war cool mit dir. Gerne wieder.
Connor:
Komm gut heim.
Matt: Bis bald.
Man sieht sich!
Ich winke den dreien nochmal zu und steige
dann wieder in mein Portal.
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Klappentext: Stell dir vor, du lebst in einer Welt, in der Geister zum Alltag gehören. Jeder sieht sie und jeder weiß, wie gefährlich sie uns Menschen werden können. In dieser Welt gibt es Verlorene Orte, die man den Geistern überlassen musste, und Unheilige Zeiten, in denen die Toten besonders gefährlich sind.
Camren Hunt ist ein Junge ohne Vergangenheit. Im vergangenen Unheiligen Jahr fand man ihn im Keller eines verlassenen Herrenhauses – umgeben von Leichen mit durchschnittenen Kehlen. Niemand weiß, was dort passiert ist, nicht einmal Camren selbst.
Jetzt, dreizehn Jahre später, schlagen sich die Menschen durch ein weiteres Unheiliges Jahr, in dem Geister und Wiedergänger noch gefährlicher sind als sonst. Plötzlich tauchen erneut Leichen mit durchschnittenen Kehlen auf … [Cover-/Textquelle: Nadine Erdmann]
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Evan, Jules und Jaz haben mir in dem
Interview einen kleinen Einblick in ihre Geschichte gegeben. Möchtet
ihr mehr über ihre Geschichte und die Totenbändiger erfahren?
Dann solltet ihr euch das Buch-Reihe „Die Totenbändiger“ von Nadine Erdmann mal genauer anschauen. Mehr Informationen findet ihr auch auf der Webseite der Autorin (👉hier)
Dann solltet ihr euch das Buch-Reihe „Die Totenbändiger“ von Nadine Erdmann mal genauer anschauen. Mehr Informationen findet ihr auch auf der Webseite der Autorin (👉hier)
Klappentext: Stell dir vor, du lebst in einer Welt, in der Geister zum Alltag gehören. Jeder sieht sie und jeder weiß, wie gefährlich sie uns Menschen werden können. In dieser Welt gibt es Verlorene Orte, die man den Geistern überlassen musste, und Unheilige Zeiten, in denen die Toten besonders gefährlich sind.
Camren Hunt ist ein Junge ohne Vergangenheit. Im vergangenen Unheiligen Jahr fand man ihn im Keller eines verlassenen Herrenhauses – umgeben von Leichen mit durchschnittenen Kehlen. Niemand weiß, was dort passiert ist, nicht einmal Camren selbst.
Jetzt, dreizehn Jahre später, schlagen sich die Menschen durch ein weiteres Unheiliges Jahr, in dem Geister und Wiedergänger noch gefährlicher sind als sonst. Plötzlich tauchen erneut Leichen mit durchschnittenen Kehlen auf … [Cover-/Textquelle: Nadine Erdmann]
Hallo Andrea,
AntwortenLöschensuper tolle Einblicke, vielen Dank dafür! Wenn man die Protas kennt, dann ist es sicher noch mal spannender, aber ich finde auch so, dass es neugierig macht, ohne halt zu viel zu verraten. wEnn man jetzt schon etwas weiter in der Reihe ist, versteht man die eine oder andere Andeutung natürlich auch ^^ Ich blende irgendwie immer ziemlich aus, wie krass Matts Haarfarbe ist :D Daran hast du mich gerade noch mal erinnert. ;)
Liebe Grüße
Dana
Genauso ist es ja gedacht ;) Matts Haarfarbe vergesse ich übrigens auch ... wie die aller anderen auch^^ kein wichtiges Detail für mich^^
LöschenLG Andrea