Samstag, 26. Juni 2021

[Rezension] Nalini Singh - Im grausamen Licht der Sonne

 



Autorin: Nalini Singh
Titel: Im grausamen Licht der Sonne
Reihe: -
Genre: Thriller Krimi
Verlag: Knaur
Erscheinungsdatum: 02.06.2020
Seiten (Print): 448
Preis: Print 14.99€; Ebook 9.99€





Als Ana nach acht Jahren am anderen Ende der Welt nach Golden Cove zurückkehrt, scheint sich dort kaum etwas verändert zu haben. Beinahe könnte sie glauben, dass die Zeit stehen geblieben ist – wäre da nicht Will, der neue und einzige Cop im Ort, der seltsam unnahbar wirkt.Wie sehr die Dinge tatsächlich beim Alten geblieben sind, wird Ana allerdings erst bewusst, als erneut ein schönes junges Mädchen verschwindet, so wie es auch schon früher geschehen ist. Nach und nach holt die dunkle Vergangenheit Golden Cove ein und zwingt die Bewohner, ihre gefährlichsten Geheimnisse preiszugeben. Denn eins steht fest: Wer auch immer für das Verschwinden des Mädchens verantwortlich ist, muss aus Golden Cove stammen!! [Cover-/Textquelle: Knaur]

Thriller oder Krimis lese ich ja höchst selten, aber wenn da ein bekannter Name drauf steht, kommt es doch schon mal vor. Und der Name der Autorin ist auch der einzige Grund, warum ich die Geschichte gelesen habe. Ich liebe ihre Fantasy-Geschichten und war neugierig, wie sie ein anderes Genre bedient.

Zuerst mal muss ich sagen, dass ich Genreeinteilung ein wenig irreführend finde. Für mich war das Buch definitiv kein Thriller, sondern ein Krimi. Deswegen war ich auch am Ende ein wenig enttäuscht, weil ich mit dem Genre doch ein paar Erwartungen verbunden habe, die das Buch schlussendlich nicht erfüllen konnte. Das Genre hätte nichts daran geändert, dass ich das Buch lese, aber ich wäre mit anderen Erwartungen an die Geschichte rangegangen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen. Wie ich es von ihren anderen Büchern gewohnt bin, hat er mich schnell in seinen Bann ziehen können und so hat sich die Geschichte flüssig gelesen.
 
Das Setting in Neuseeland hat mir gut gefallen, war vor allem mal ein Handlungsort, der mir so nicht häufig unterkommt. Und definitiv passend zur Geschichte. Die eingeschobenen Maori-Worte fand ich schön, wenn mir auch die Übersetzung gefehlt hat. Einiges konnte man sich aus dem Kontext erschließen, anders nicht so richtig. Aber schlussendlich haben die nicht unbedingt zur Handlung beigetragen, also ist mir das auch nicht so wichtig.

Die Handlung fand ich okay, aber erwartet habe ich doch ein wenig mehr. Ein Mädchen wird vermisst und der Täter muss gefunden. Ich fand es spannend, wie immer von den verschiedenen Bewohnern erfahren konnte, aber so wirklich wollte sich bei mir keine Spannung einstellen. Es las sich gut weg, aber richtig gefesselt war ich nicht. Zudem hat mir auch einfach der Nervenkitzel gefehlt, den ich des Genres wegen erwartet hatte. Zwischendurch hätte es gerne auch ein wenig schneller gehen können. Lange Zeit bekommt man kaum Infos ... bzw. packt irgendwie fast jeder eine geheimnisvolle Vergangenheit aus. Sollte sicherlich Verwirrung stiften, war aber irgendwann nur noch unspektakulär.
 
Die Auflösung konnte mich ebenfalls nicht so richtig packen - da ich von Anfang an schon eine Vermutung in diese Richtung hatte. Zudem war mir das Buch danach zu abrupt zu Ende - welche Folgen hat das ganze denn nun für das kleine Städtchen? Wie gehts mit den Bewohnern weiter? Da hätte ich mir mehr gewünscht.

Die Liebesgeschichte ... nun ja. So ganz hab ich nicht verstanden, was die beiden eigentlich an einander finden. Gefühle habe ich nicht wirklich gespürt und irgendwie fand ich es auch ein wenig unnötig. Hätte die Geschichte nicht gebraucht. Insgesamt blieben mir die beiden Protas ein wenig blass. Ich konnte keinen wirklich Bezug aufbauen, auch wenn sie eigentlich genügend Tiefe hatten. Irgendwie hab ich einfach keine Meinung zu ihnen, wer mag ich sie, noch mag ich sie nicht.

Auch die anderen Bewohner von Golden Cove sind mir ein bisschen blass geblieben. Es gab eine Menge Geheimnisse und irgendwie fühlt es sich ein bisschen danach an, als wären die immer noch fast alle da. Kommt vielleicht auch dadurch zustande, weil es eben kein Danach mehr gab und so die Auseinandersetzung mit allem gefehlt hat.


Ich liebe die Fantasy-Geschichten der Autorin und wollte mal schauen, wie sie sich in einem anderen Genre schlägt. Leider hat mich das Buch nicht so wirklich überzeugen können. Die Handlung fand ich okay, hätte mir aber eindeutig mehr Nervenkitzel und Überraschungen gewünscht. Das Genre war für mich hier auch falsch gewählt - die Handlung passt eher zu einem Krimi. Die Auflösung fand ich ein wenig vorhersehbar. Am wenigsten verstanden habe ich wohl die Liebesgeschichte, Gefühle habe ich keine gespürt und ich fand sie auch ein wenig unnötig.


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Feder und Eselsohr 3/5

2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Andrea,
    ach, wie schade, dass deine Erwartungen an eine gute Geschichte, wie du sie eigentlich von der Autorin gewohnt bist, durch den ein oder anderen Kritikpunkt etwas gedämpft wurden.

    Dass die Liebesgeschichte nicht so ganz greifbar war und wenn man dann auch mit den Protagonisten nicht so richtig warm wird, das wären zwei Punkte, die mich sehr stören würden.

    Sehr schade ist natürlich auch, dass das Genre irreführend war. Ich lese so gut wie nie Krimis / Thriller. Wenn dann eben im Jugendbuchbereich. Da würde mich ein Thriller dann aber vermutlich auch etwas mehr reizen. Wenn man den dann nicht bekommt, ist das ärgerlich.

    Ich danke dir für deine hilfreiche Rezension.

    Liebe Grüße
    Tanja

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    1. Die Liebesgeschichte stört mich jetzt nicht ganz so, da hab ich eh nicht so viel erwartet. Aber dass ich zu den Charakteren kein Bezug gefunden habe, stört mich dann schon sehr.

      Genre finde ich immer ein bisschen schwierig zu bestimmen, aber hier war es eigentlich doch recht eindeutig. Man hat dann meistens ja Erwartungen und das ist einfach doof.

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