Eine kleine Waldhütte, in der Nähe vom Dresden
Heute ist mein Anfahrtsweg mal ein bisschen kürzer, denn meine beiden Interviewpartner wohnen nicht allzu weit von mir entfernt. Treffpunkt ist eine versteckte Hütte im Wald … hmm, irgendwie scheint sich das beim Treffen von Vanessas Protagonisten zu häufen. Aber gut, es ist Tag, die Sonne scheint, also wird schon nichts schief gehen. Als ich die Hütte fast erreicht habe, tritt ein junger Mann mit kurzen braunen Locken heraus und winkt mir zu.Florian: Hi, du bist bestimmt Andrea. Komm doch herein. Kale wartet schon. Er verträgt die Sonne ja nicht so gut, wie du weißt.
Ich: Hi, ja ich bin Andrea. Und kein Problem.
Als wir die Hütte betreten, stehen wir direkt in einer gemütlichen Küche. Ein leckerer Duft weht mir entgegen. Allerdings wird meine Aufmerksamkeit ganz schnell auf den Mann gelenkt, der entspannt am Küchentisch lehnt und mich interessiert, vielleicht ein wenig hungrig?, mit deinen strahlend blauen Augen mustert. Seine silbernen Haare bilden einen deutlichen Kontrast zu seinem jugendlichen Aussehen. Ich kann deutlich das Spiel seiner Muskeln unter seinem schwarzen Shirt beobachten, als er die verschränkten Arme löst und mir zu lächelt. Sogleich werden meine Knie ein bisschen weich und ich bin froh, dass Florian mich auffordert, mich an den Tisch zu setzen.
Florian: Ich habe Schokokekse gebacken. Möchtest du etwas trinken?
Ich: Hey, freut mich, euch kennenzulernen. Und ja, ich würde gerne eine heiße Schokolade nehmen. Und Kekse gehen doch immer.
Florian: Freut mich ebenfalls. Du kannst mich gern Flo nennen.
Kale: Hallo Andrea, schön, dass du hergefunden hast.
Ich: Das ist hier ja eine recht gemütliche und idyllische Gegend, aber doch auch ein wenig ab vom Schuss. Euch scheint es ja zu gefallen, sonst würdet ihr ja wohl nicht hier wohnen, oder?
Kale: Ich mag die Abgeschiedenheit. Sie hat…Vorteile, besonders für jemanden wie mich. Wenn ich etwas benötige, bin ich schnell in der Stadt.
Flo: Mittlerweile habe ich mich auch sehr an die Ruhe hier gewöhnt. (wirft einen liebevollen Blick zu Kale) Ich wohne zwar teils noch in Dresden in meiner WG, weil es einfach ein kürzerer Weg zur Arbeit ist, aber die Hütte ist wirklich gemütlich.
Ich: Das glaube ich sehr gerne. Wie habt ihr beide euch eigentlich kennengelernt?
Flo: Na ja, das war kein so guter Tag für mich. Mein Ex-Freund hatte mich auf eine bescheuerte Party mitgeschleppt und sich dort mit einem anderen Typen vergnügt. Da habe ich die Beziehung beendet und bin abgehauen. Leider habe ich den letzten Bus nach Hause verpasst und dann kam das Unwetter.
Kale: Stimmt. Du warst in dieser Nacht wirklich nicht gut drauf und vollkommen durchgeweicht. Ein Glück, dass ich dich gefunden habe. Wer weiß, was mit dir kleinem Pechvogel sonst noch passiert wäre.
Flo: Das stimmt. Allerdings warst du am Anfang echt unheimlich und hast mir absichtlich Angst eingejagt, bevor du über mich hergefallen bist. (schaut anklagend Kale an, der nur grinst)
Ich: Das ist auch mal ein interessantes Kennenlernen. Die nächste Frage geht eher an dich, Flo. Wie war es denn, sich so schnell auf jemanden Neues einzulassen? Nach der Sache mit deinem Ex, die ja wirklich unschön geendet hat.
Flo: Puh, ich glaube, das war keine bewusste Entscheidung. Normalerweise gehe ich nicht mit Fremden mit nach Hause und schon gar nicht bei der ersten Begegnung ins Bett. Aber bei Kale war alles anders. Die Anziehungskraft zwischen uns war so stark und ich hatte nichts zu verlieren.
Ich: Und bei dir, Kale? Hattest du auch schon schlechte Erfahrungen mit Geliebten?
Kale: Es war Zufall, dass ich auf Flo aufmerksam wurde. Eigentlich war ich auf der Jagd – ähm – wollte ich mir etwas zu essen besorgen. So richtig begeistert war er anfangs auch nicht, aber ich konnte ihn unmöglich durchnässt draußen stehen lassen. (macht eine kleine Pause und schaut finster drein) Was die schlechten Erfahrungen mit Geliebten angeht. Ja, da hatte ich ein einschneidendes Erlebnis, das im Endeffekt dazu geführt hat, dass ich bin, was ich bin.
Ich: Klingt nicht so schön, aber ich werd mal nicht neugierig sein. Gleich noch eine Frage an dich, Kale. Du bist ja ein Vampir, welche Fähigkeiten hast du denn? Und ist es schwer, sich unter Menschen zu bewegen? Gibt es Dinge, auf die du achten musst?
Kale: Nein, mir fällt es nicht schwer, unter den Menschen zu leben… Kurzfristig ist es auch gar kein Problem, nur wenn ich mehrere Jahre im selben Umfeld bleibe. Ich altere schließlich nicht mehr und kann nicht in die Sonne gehen. Das fällt irgendwann auf. (grinst mich an) Was meine Fähigkeiten angeht: Vampire sind schneller und stärker als eigentlich alle anderen Wesen. Außerdem kann ich die Gedanken von Menschen lesen und bei Bedarf auch manipulieren. So stelle ich sicher, dass ich unentdeckt bleibe. Es wäre ja sehr ungünstig, wenn sich alle meine Opfer daran erinnern könnten, dass ich sie gebissen habe.
Flo (verzieht das Gesicht): Ja, das mit der Gedankenmanipulation habe ich am eigenen Leib erfahren. Nicht nett.
Kale (schaut ntschuldigend zu Flo): Sorry, Flo. Das bei dir war eine Ausnahmesituation. Außerdem haben meine Blutwirte in der Regel keine Probleme. Den kurzen Moment der Nahrungsaufnahme werden sie nicht vermissen.
Ich: Ähm okay, ich glaube, die Erfahrung mache ich besser nicht. Aber genau genommen würde ich mich daran wohl auch nicht erinnern^^ Kommen wir zu einer kleinen Schnellfragerunde, ich hoffe, ihr seid bereit. Vampir oder Werwolf?
Kale: Vampir!
Florian: Ich mag beides. Wobei ich bisher nur mit Vampiren schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Kale: Na ja, das war aber keine Boshaftigkeit. Aber es stimmt, dass Vampire ein bisschen speziell sind.
Ich: Sind nicht alle ein bisschen speziell? Hund oder Katze?
Florian: Hund.
Kale: Katze. Wobei, Sam würde sich bestimmt gut als Haustier machen.
Ich: Ähm ja, dazu sag ich mal besser einfach nichts^^ Buch oder Film?
Flo: Buch, aber Filme mag ich auch oder Serien.
Kale: Buch.
Ich: Buch klingt immer gut (zwinkert) Urlaub in den Bergen oder am Meer?Flo: Meer oder See. Wobei die Berge auch sein können, wenn man es nach oben geschafft hat.
Kale (mustert Flo): Mhm, nachts am Strand ist es ganz schön. Da hat man auch seine Ruhe…
Ich: Ihr und eure Ruhe^^ Euer Lieblingsessen?
Flo: Ich mag Lasagne sehr, egal ob mit Fleisch oder Gemüse.
Kale (grinst breit): Flo.
Ich: Ja, das hätte ich wohl erwarten sollen^^ Lasagne ist aber auch echt lecker. Eine letzte Frage habe ich noch an euch. Wenn ihr die Autorin eures Buches treffen könntet, was würdet ihr ihr sagen wollen?
Flo: Vanessa war teilweise echt gemein zu mir. Erst die Sache mit Mike, dann das Unwetter, der Autofahrer…
Kale: Stimmt. Du sahst aus, wie ein begossener Pudel und hättest dich bestimmt unterkühlt, wenn ich dich nicht aufgespürt hätte.
Flo (überkreuzt die Arme vor der Brust): Hey! Machst du dich etwa über mich lustig?
Kale: Niemals. Ich bin ja ganz froh, dass du alleine in der Pampa warst. So konnte ich dich einfach mit nach Hause nehmen und …
Flo (errötet): Ich denke, das können die Leute selbst lesen.
Ich: Ich werds weitergeben (grinst) Ich danke euch für das Gespräch. Mir hats auf jeden Fall Spaß gemacht. Vielleicht sieht man sich in der Stadt ja mal wieder.
Flo: Sehr gern. Mir hat es auch Spaß gemacht!
Kale (zwinkert mir zu): Bestimmt. Flo hat ja noch das WG-Zimmer in Dresden und mir sind Gerüchte zu Ohren gekommen, dass Weihnachten ein guter Zeitpunkt für ein Wiedersehen sein soll.
Ich: Das ist wirklich ein guter Zeitpunkt für ein Wiedersehen. Ich werds mir merken.
Die beiden sind schon echt nette Typen. Ich verabschiede mich und verlasse die Hütte wieder. So langsam neigt sich er Tag auch wieder dem Abend entgegen, ich sollte mich wohl auf den Heimweg machen. Aber ich werde definitiv nochmal herkommen, die Natur hier ist echt schön. Und es ist idyllisch ruhig … ich kann verstehen, was die beiden daran schätzen.
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Dann solltet ihr euch das Buch „Kiss in the rain. Pechvogel trifft Blutsauger“ von Vanessa Carduie mal genauer anschauen. Mehr Informationen findet ihr auch bei der Autorin (👉hier)
Flo fühlt sich seltsam von Kale angezogen, spürt jedoch auch, dass dieser ein dunkles Geheimnis verbirgt. Keiner der beiden ahnt, dass die Begegnung im Regen Ereignisse in Gang setzt, die vor allem Florian gefährlich werden könnten. [Cover-/Textquelle: Vanessa Carduie]
Waldhütte © pixabay
Strand © pixabay
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