Mittwoch, 21. Februar 2024

ProtaTalk mit Jaelyn aus "The Butterfly Tales: Jaelyn"

 

Eine grüne Wiese in Neufundland

Seit Längerem darf ich mal wieder ein Interview führen. Meine heutige Interviewpartnerin ist jedoch etwas Besonderes, und es war schon nicht ganz so einfach, das Treffen zu organisieren. Normalerweise dürfte ich sie nämlich gar nicht sehen. Aber irgendwie haben wir es doch hinbekommen, und deswegen befinde ich mich gerade auf dem Weg nach Neufundland. Soll eine sehr schöne Gegend sein.

Als ich das Portal verlassen habe, bekomme ich einen ersten Eindruck von der idyllischen Landschaft. Hach, es vermittelt gleich ein Gefühl der Ruhe, und ich kann verstehen, warum meine Interviewpartnerin unserer Treffen hierhin gelegt hat. Irgendwie liegt aber ein kleiner Schleier auf der Welt – schließlich befinde ich mich nur indirekt hier. Genau genommen bin ich gerade nämlich ein Teil der Schutzengel-Welt. Und da kommt auch schon meine Interviewpartnerin: Schutzengel Jaelyn. In Schwarz gekleidet und mit ihren mächtigen blauen Flügeln, die denen von Schmetterlingen entsprechen und nicht von Engeln, ist sie eine wirklich beeindruckende Erscheinung. 

Jaelyn: Hallo, Andrea. Willkommen in meiner Welt. Ich freue mich, dich kennenzulernen

Ich: Es freut mich auch, dich kennenzulernen.

Gemeinsam setzen wir uns unter einen Baum und genießen noch mal kurz die Natur. Dann dreht sich Jaelyn zu mir um und schaut mich erwartungsvoll an.

Ich: Vielen Dank, dass ich dich heute ein bisschen interviewen darf. Das ist ja sicher auch für dich etwas vollkommen Neues, dass sich ein Mensch in eure Welt verirrt. Als Erstes bin ich natürlich neugierig darüber, welche Fähigkeiten du als Schutzengel hast und was deine Aufgabe ist.

Jaelyn: Da hast du wohl recht. Ich bin es nicht gewohnt, mit Menschen direkt zu kommunizieren. Eigentlich sind unsere beiden Spezies nicht dazu bestimmt, sich zu sehen. Die Schutzengel existieren unsichtbar an der Seite der Menschen, konkret an der Seite ihres Schützlings. Mein Schützling heißt Max. Als er geboren wurde, wurde auch ich als sein persönlicher Schutzengel geboren. Seither begleite ich ihn durch sein Leben. Dabei achte ich darauf, dass es ihm gut geht. Alles kann ich trotzdem nicht vermeiden, sodass er durchaus Unfälle erleidet oder krank wird. Das liegt zum einen an seinen eigenen Entscheidungen als auch an dem Einfluss der anderen Seite, die es außer der guten gibt. (Jaelyn zwinkert mir zu und schmunzelt.) Die Schutzengel beschützen euch jedoch, soweit es ihnen möglich ist. Zu unseren Fähigkeiten zählen nicht nur unsere große Kraft oder dass wir fliegen können. Wir beherrschen die Teleportation und können Illusionen um uns herum erzeugen, damit die Menschen uns nicht sehen. Außerdem quälen uns niemals Hunger oder Durst, und Kälte und Hitze machen uns nichts aus. Trotz allem sind wir nicht zu hundert Prozent perfekt.

Ich: Kein Hunger und Durst ist sicher sehr praktisch. Und ihr habt spannende Fähigkeiten – auch wenn ich den Kampf nicht unbedingt führen wollen würde. Wie seid ihr als Schutzengel organisiert? Gibt es so was wie einen Rat, der alles steuert? Steht ihr untereinander in Kontakt?

Jaelyn: Auch in unserer Welt gibt es eine Hierarchie. Ganz oben steht natürlich der Allmächtige. Zwischen ihm und den Schutzengeln befinden sich weitere Instanzen, die quasi unsere direkten Vorgesetzten sind. Sowohl mit ihnen als auch mit meinen Schutzengel-Geschwistern stehe ich selten in Kontakt. Man vertraut uns und zweifelt niemals an uns. Manchmal entstehen allerdings besondere Verbindungen zu einem Schutzengel-Bruder oder einer –Schwester, wenn wir Rat brauchen. Ja, denn hin und wieder wissen auch wir nicht weiter, trotz dass wir ein gewaltiges Wissen und unvorstellbare Kräfte besitzen. Wir sind eben nur nahezu und nicht vollständig perfekt. (zwinkert)

Ich: Faszinierend. Ich finde es aber gut, dass die Chance habt, euch auch untereinander ein bisschen auszutauschen. Ein Vertrauter ist immer etwas sehr wunderbares. Wer ist denn eigentlich euer Feind? Gibt es eigentlich einen greifbaren Feind, den man bekämpfen kann?

Jaelyn: O ja! Und wie es den gibt. Du hast ihn sicherlich auch schon gespürt zum Beispiel in Form von einer Grippe oder eines Unfalls? Unter anderem an derlei Dingen kannst du den Feind erkennen, der euch Menschen direkt angreift und gegen den wir für euch kämpfen.

Ich: Von großen Unfällen bin ich gott sei dank verschont geblieben, aber Grippe kennt man zu gut. Auch dafür sind die Feinde schon verantwortlich? Das ist echt ein bisschen gruselig. Du hast vorhin schon von deinem Schützling gesprochen. Hast du ihn schon mal persönlich getroffen? Wissen die Menschen überhaupt, dass es euch gibt?

Jaelyn: Ja, ich habe Max bereits direkt in die Augen sehen können und er mir. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das als gut ansehen soll oder nicht. Es sollte nicht so sein. Kein Mensch kann mit Bestimmtheit sagen, dass es uns gibt. Aber nachdem mich Max einst als Schemen neben sich wahrgenommen hat, als er als Kind einen Unfall hatte, wollte er unbedingt beweisen, dass es Schutzengel gibt. Er hat sein ganzes Leben diesem Ziel gewidmet. Vor Kurzem ist es ihm gelungen. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Und was für Konsequenzen hat das womöglich? (Jaelyn lässt ratlos den Kopf hängen und sieht bedrückt aus.)

Ich: Das klingt heftig – ich kann total verstehen, dass du nicht so richtig mit der Situation umzugehen weißt. (sucht nach einer Ablenkung) ahh – wie wäre es mit einer kleinen Schnellfragerunde? (Jaelyn schaut mich schmunzelnd an.) Lieblingsjahreszeit?

Jaelyn: Sommer.

Ich: Ich mag alle ganz gerne. Lieblingstier?

Jaelyn: Schmetterlinge.

Ich: Irgendwie bin ich nicht überrascht^^ Spannendste Beobachtung in der Menschenwelt?

Jaelyn: Alles an euch und eurer Welt ist spannend oder vielmehr faszinierend. Angefangen bei den Dingen, die ihr esst und trinkt, bis hin zu eurer Notwendigkeit des Schlafens.

Ich: Auch gut – ich finde das gar nicht so faszinierend, aber ich erlebe es eben auch tagtäglich. Eine Tätigkeit, die du gerne in der Menschenwelt mal machen würdest?

Jaelyn: Ich würde gerne wissen, wie es sich anfühlt, einen Traum zu haben oder einen Kuss zu bekommen …

Ich: Aus Erfahrung kann ich sagen, dass das sehr schöne Sachen sein können – abgesehen von Albträumen. Ich hoffe, dass du das auch mal erleben darfst. Eine letzte Frage habe ich noch an dich. Wenn du die Autorin deines Buches treffen könntest, was würdest du ihr sagen wollen?

Jaelyn: Ich würde ihr sagen, dass sie sich keine Sorgen machen soll, denn auch sie hat ihren persönlichen Schutzengel an ihrer Seite.

Ich: Das werde ich ihr auf jeden Fall ausrichten. Das sind schöne Worte. Ich danke dir für die vielen Informationen. Vielleicht sehe ich ja mal meinen Schutzengel … wobei, wenn das nur in schlimmen Situationen passiert, dann vielleicht eher doch nicht^^ aber es ist schön zu wissen, dass jemand da ist, der immer auf einen aufpasst. Dann fühlt man sich gleich ein bisschen weniger alleine.

Jaelyn: Das habe ich gern gemacht, liebe Andrea. Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen Zuversicht vermitteln. Ich danke dir für dein Interesse an meiner Welt und für dein Verständnis für sie und mich.

Ich: Das konntest du auf jeden Fall. Ich wünsche dir und deinem Schützling ein langes und ruhiges Leben.

Ich verabschiede mich von Jaelyn und gehe zurück zu meinem Portal. Ein letztes Mal drehe ich mich um und bestaune die schöne Landschaft. Kurz bin ich irritiert. Sehe ich da hinten eine Taube? Ah, nein, sicher nicht. Da muss ich mich wohl verguckt haben. Kopfschüttelnd drehe ich mich um und verschwinde durch das Portal.

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Jaelyn hat mir in dem Interview einen kleinen Einblick in ihre Geschichte gegeben. Möchtet ihr mehr über sie, Max und die Schutzengel erfahren? 

Dann solltet ihr euch das Buch „The Butterfly Tales: Jaelyn“ von Nadja Losbohm mal genauer anschauen. Mehr Informationen findet ihr auch bei der Autorin (👉 hier). Oder ihr stöbert mal in meiner Rezension 😉


Klappentext: Schutzengel. Sie sind ausgestattet mit Magie, gefeit vor Hunger und Durst, vor Hitze und Kälte, frei von Emotionen und verteidigen seit jeher die Menschen gegen das Böse. So kämpft auch Jaelyn unsichtbar an der Seite ihres Schützlings Max für dessen Wohlergehen. Bis zu dem Tag, an dem Max beweisen kann, dass Schutzengel tatsächlich existieren. Ihre beiden Welten werden fortan auf den Kopf gestellt ebenso wie ihre Gefühle für einander. Doch was passiert, wenn zwei Wesen, nicht dazu bestimmt, sich in die Augen zu blicken, es mit einem Mal können? Und was geschieht, wenn ein Engel plötzlich menschliche Emotionen verspürt und sich in seinen Schützling verliebt? [Cover-/Textquelle: Nadja Losbohm]
 
Bildquellen:
Landschaft © pixabay
 
Schmetterling © pixabay

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