In einem kleinen Dorf auf Afrah
Heute verschlägt es mich mal wieder in eine Fantasywelt. Einiges habe ich darüber schon gehört, aber ich erhoffe mir heute natürlich noch einige Informationen. Mein Portal hat sich in einem Wald geöffnet – laut meiner Interviewpartner befindet sich das Dorf aber gleich hier. Ah … zwischen den Bäumen hindurch sehe ich es schon.Als ich in das Dorf trete, fällt mir als erstes auf, dass nicht mehr alle Häuser stehen. Es wirkt ein bisschen verwüstet, die Häuser angebrannt. Hier scheint definitiv nicht alles friedlich zu sein, das hatten meine Interviewpartner aber schon angedeutet. Es seien schwierige Zeiten. Da kommen auch schon meine Interviewpartner – eine Frau mit langen dunklen Haaren und ein hübscher junger Mann mit dunklen Locken.
Ich: Hallo. Ihr müsst Tenya und Picabo sein. Freut mich, dass ich euch heute interviewen darf.
Tenya: Du triffst uns in einem furchtbaren Moment. Soldaten haben unser Dorf überfallen und meinen Bruder verschleppt.
Picabo:
Ja. Deswegen sollten wir uns lieber nicht zu viel Zeit lassen. Sie
können jederzeit wiederkommen.
Gemeinsam setzen wir uns auf einen Baustamm. Dann sehen mich die beiden erwartungsvoll an.
Ich: Da scheine ich ja wirklich ungelegen zu kommen. Ich werde mich kurz fassen. Als erstes würde ich gerne mehr über eure Welt erfahren. Wo befinden wir uns hier? Wie viele verschiedene Länder gibt es in dieser Welt? Und gibt es vielleicht auch magische Wesen?
Tenya: Auf Afrah gibt es ein riesiges Faereich, das hier in der Nähe beginnt. Aber es soll in den Seen auch Nixen geben. Und wir leben hier in den freien Landen.
Picabo (lacht auf): Von wegen frei! Der ganze Landstrich außerhalb des Faereiches wird von Schizal beherrscht, der es ausbeuten lässt. Neben Afrah gibt es aber noch andere Kontinente und Inseln. Zum Beispiel Melinas, das Reich der Zauberer.
Ich: Das klingt nach vielen Möglichkeiten zum Erkunden – wenn da Schizal nicht wäre. Was macht ihr beiden eigentlich beruflich?
Tenya: Picabo ist Jäger in unserem Dorf. Er kam vor ein paar Jahren hierher.
Picabo: Mmh. Ja Jäger stimmt. Und noch ein paar andere Dinge, die aber Unbeteiligte nichts angehen.
Ich: Dann werde ich mal nicht genauer nachfragen. Ihr habt mir im Vorfeld schon gesagt, dass ihr aktuell in schwierigen Zeiten lebt. Ich sehe dort hinten verbrannte Häuser. Ihr habt mich auch vor einem mächtigen Zauberer gewarnt. Was ist hier los? Wer ist „der Feind“?Picabo: Na, Schizal, dieser Bastard! Er ist ein Zauberer. Und als wäre das nicht genug, hat er noch jede Menge Soldaten, die die armen Leute terrorisieren.
Tenya: Und es soll Räuber in den Wäldern geben. Vor denen habe ich auch Angst.
Picabo: Brauchst du aber nicht.
Ich: Das klingt wirklich heftig – denen will ich nicht begegnen. Ich habe munkeln hören, dass es in der Gegend jemanden gibt, der sich „Der Falke“ nennt. Wer ist er und was macht er?
Tenya: Das soll der Schlimmste dieser Räuber sein. Wir müssen ihn unbedingt an die Soldaten ausliefern. Nur dann lassen sie meinen Bruder wieder frei!
Picabo: Der Falke ist doch nur ein Ammenmärchen. Und auch wenn du so einen armen Teufel auslieferst, wird dein Bruder trotzdem nicht freigelassen.
Ich: Das klingt nach viel Konfliktpotenzial. Als ich gekommen bin, hab ich zwischen den Bäumen hinweg einen Turm und eine große Hecke gesehen. Hat mich ein bisschen an Dornröschen erinnert. Was hat es damit auf sich?
Picabo: Noch so ein Märchen! Was soll das schon sein? Nur eine alte Ruine!
Tenya: Ich weiß nicht recht. Man sagt sich, dass darin eine Prinzessin schlafen soll. Aber mir ist das zu unheimlich. Ich war noch nie da. Es soll schon Tote gegeben haben in der Hecke!
Ich: Es scheint bei euch viele Märchen zu geben. Wer weiß, ob daran nicht auch was Wahres dran ist. Kommen wir zu einer kleinen Schnellfragerunde. Euer Lieblingsessen?
Tenya: Rhabarberkuchen
Picabo: Rehrücken
Ich: Beides nicht so meine Favoriten. Schlafen in einer Hütte oder unter freiem Himmel?
Tenya: Definitiv in meinem weichen Bett!Picabo: Gern auch im Freien. Mit Freunden an einem Lagerfeuer.
Ich: Lagerfeuer mit Freunden klingt super. Sommer oder Winter?
Tenya: Sommer.
Picabo: Ist mir alles recht.
Ich: Eine letzte Frage habe ich noch an euch. Wenn ihr die Autorin eures Buches treffen könntet – was würdet ihr ihr sagen wollen?
Tenya: Warum musste ausgerechnet unser Dorf überfallen werden?
Picabo: Sie soll dafür sorgen, dass Tenya Gefallen an mir findet!
Ich: Okay, das werde ich mir mal so ausrichten. Ich danke euch für die vielen Einblicke in eure Welt. Und drücke natürlich alle Daumen, dass Schizal bald besiegt werden kann und ihr wieder in Frieden leben könnt.
Tenya: Das hoffe ich auch! Ich will nämlich bald heiraten.
Picabo: Danke, das hoffe ich auch. Aber eine Weile können die Unruhen meinetwegen noch anhalten. Solange kann Tenya nämlich diesen reichen Kerl nicht heiraten.
Ich verabschiede mich von den beiden und mache mich wieder auf den Weg zurück zu meinem Portal. Picabo macht schon recht deutlich, was er möchte. Ich bin ja durchaus neugierig, ob er eine Chance bei ihr hätte.
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Dann solltet ihr euch das Buch „The Falcon and the Rose“ von Beatrice Braun mal genauer anschauen. Mehr Informationen findet ihr auf der Seite des Verlags.
Hallo Andrea,
AntwortenLöschenich habe mir gerade dein Interview durchgelesen. Das finde ich wirklich sehr kreativ.
Das Buch habe ich nicht gelesen und kenne deshalb die Charaktere natürlich nicht. Tenya klingt im Interview eher nach einer vorsichtigen, vielleicht sogar ängstlichen, Person, während Picabo wie ein abenteuerlustiger, etwas raubeiniger, Mensch, wirkt, der trotzdem ein gutes Herz hat.
Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, den ProtaTalk zu lesen, und es macht auch auf das Buch neugierig.
Liebe Grüße
Tinette
Da scheint es im Interview gut rüber gekommen zu sein - denn deine Beschreibungen von den Protas passen sehr gut :)
LöschenFreut mich, dass ich dich neugierig machen konnte :)