Samstag, 7. August 2021

[Rezension] Svea Lundberg - Wenn wir Feinde wären

 



Autorin: Svea Lundberg
Titel: Wenn wir Feinde wären
Reihe: -
Genre: Historical Gay Romance
Verlag: Traumtänzer
Erscheinungsdatum: 03.08.2021
Seiten (Ebook): 301
Preis: Ebook 4.99€; Print 13.95€





Deutschland, München, 1955: In einem Jazzkeller trifft der junge Pianist Maxim auf den Kriegsveteranen Rudolf. Die Liebe zur Musik verbindet die beiden ungleichen Männer. Schließlich vertraut Rudolf Maxim eine Geschichte an, die er bislang niemandem erzählt hat und die auch Maxim dazu bringt, seine eigene verbotene Liebe in neuem Licht zu betrachten.
Frankreich, Verdun, 1916: Gefangen zwischen den Fronten, inmitten des Trommelfeuers, trifft Rudolf auf einen französischen Soldaten. Endlich bekommt das Grauen ein Gesicht. Doch in diesem spiegelt sich keinerlei Hass, sondern etwas zutiefst Menschliches. Etwas, das Rudolf erschreckend vertraut erscheint. In den wenigen gemeinsamen Stunden in einem zerschossenen Graben sind Rudolf und Jacques sich mit einem Mal näher, als sie es sein dürften. Bis sich ein Gedanke nicht mehr beiseiteschieben lässt: Könnten sie jemals Feinde sein?
[© Cover/Text: Traumtänzer]

Ich weiß gar nicht, wo ich bei der Rezension anfangen soll. Normalerweise hab ich immer viel zu sagen und es schreibt sich runter wie nichts. Viel zu sagen hab ich hier auch, aber so richtig weiß ich einfach nicht, wie ich das in die passenden Worte verpacken soll. Aber gut, versuchen wir es mal.

Ich habe bisher schon einige Bücher der Autorin gelesen und jedes einzelne hat mir gefallen. Viele Highlights waren dabei und viele ungewöhnliche Geschichten. Da reiht sich diese hier auf jeden Fall ein. Ich sollte vielleicht erwähnen, dass historische Geschichten absolut nicht mein Genre sind. Aber da es eben eine Geschichte von Svea Lundberg ist, wollte ich es dennoch mal versuchen. Vergleiche zu anderen Büchern kann ich also nicht ziehen (finde ich aber auch nicht schlecht).

Der Stil der Autorin hat mir wie immer sehr gut gefallen. Einerseits, weil er sich eben richtig gut liest. Und andererseits, weil er immer passend zur Thematik und zur Stimmung ist. Da macht diese Geschichte definitiv auch keine Ausnahme. Weggesuchtet habe ich sie dennoch nicht, weil die Thematik das einfach nicht zugelassen hat.

Die Thematik wird ja schon aus dem Klappentext deutlich. Schweres Thema und das merkt man zwischen den Zeilen auch. Rudolfs Geschichte ist nicht einfach und an vielen Stellen habe ich auch einfach mal eine Pause machen müssen, weil ich über die Geschehnisse nachdenken musste oder weil es gerade eben einfach nicht ging. Die Geschichte hat mich berührt und gleichzeitig auch erschreckt. Klar kennt man durch die Schule einiges über diese Zeit, aber dieses "Erleben" ist dann doch nochmal ein bisschen was anderes. An einigen Stellen habe ich mich auch an Erzählungen von meiner Oma aus dem 2. Weltkrieg erinnert - Zeit zum Nachdenken war also definitiv immer.

Gefallen hat mir der Erzählstil. Rudolf erzählt uns hier rückblickend, was er erlebt hat und das hat einfach dafür gesorgt, dass ich mich hautnah dabei gefühlt habe. Bei allem, auch wenn das manchmal auch ein wenig gruselig war (ein gutes Kopfkino war da manchmal nicht so förderlich).
Auch die Zwischenpassagen mit Maxim haben mir gefallen. Sie waren kurz und haben die Handlung gut bereichert, gleichzeitig ebenso Momente zum Nachdenken geboten. Maxims Geschichte ist ein wenig offener, so viel erfährt man über ihn nicht. Hat mich aber auch nicht gestört, denn der Fokus lag ja eindeutig bei Rudolf.

Die beiden Protagonisten mochte ich, sie waren mir irgendwie sympathisch. Aber gerade Rudolfs Handlung kann und möchte ich nicht be- oder gar verurteilen, das fühlt sich irgendwie falsch an. Die Historie hat man nun mal nicht selbst erlebt, da kann man sich also schwer reinfühlen. Nachvollziehen konnte ich seine Entscheidungen, das hat die Autorin wirklich sehr gut rüber gebracht, aber bewerten möchte ich sie nicht.

Schlussendlich fällt mir wohl die Bewertung am schwersten... fühlt sich irgendwie nicht richtig an, die Historie bewerten zu wollen. Ich kann auch schlecht sagen, die Handlung hat mir gefallen, weil prinzipiell will ich das, was damals passiert ist, nicht als "schön" bezeichnen. Aber rein objektiv gesehen fand ich die Geschichte richtig, richtig gut. Sie hat mich mitgenommen in eine andere Zeit, hat ein realistisches und an manchen Stellen auch grausames Bild vermittelt, einen zum Nachdenken gebracht. Also schlussendlich das, was ich von der Autorin kenne und schätze: Tiefe.


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Yuuras bunte Bücherwelt 5/5
 
Vielen herzlichen Dank an die Autorin für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

2 Kommentare:

  1. Hi!

    Also, ich mag Histos zwischendurch durchaus - und gemischt mit anderen Genres haben sie durchaus ihren Reiz. Ich habe mir mal nach deinem Tipp ein anderes Buch der Autorin besorgt, bin gespannt, wie es mir gefallen wird, es wird gleichzeitig auch mein erster Ausflug in das Gay Romance-Genre werden :).

    Liebe Grüße
    Ascari

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    1. Oh da bin ich auch sehr gespannt :) und werde Ausschau nach deiner Meinung halten. Viel Freude beim Lesen :D

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