Montag, 11. April 2022

[Rezension] M.A. Thorn - Seraphimzorn. Gejagt




Autorin: M.A. Thorn
Titel: Seraphimzorn. Gejagt
Reihe: Band 1
Genre: Urban Fantasy, High Fantasy
Erscheinungsdatum: 02.02.2022
Seiten (Ebook): 650
Preis: Print 18.00€; Ebook 2.99€





Der Schleier, der die Welten trennt, zerfällt. Zwietracht, Vorurteile und Hass bestimmen das Leben vieler Bewohner Athorias. Blake Nightingale, Jäger und Gejagter, will endlich Rache nehmen an dem, der ihm alles nahm. Auf der seit Jahren andauernden Suche nach seinem Peiniger wird er in unvorhersehbare Geschehnisse verwickelt, die ihn zwingen, seine Weltanschauung infrage zu stellen. Er muss Entscheidungen treffen - Entscheidungen, die Flucht und schwerwiegenden Verrat mit sich bringen. Sein Wille wird auf eine harte Probe gestellt. [© Cover & Text: M.A. Thorn]

Direkt angesprochen hat mich bei dem Buch das Cover, was durchaus eher selten vorkommt. Aber es hatte was und auch im Nachhinein kann ich sagen, dass es den Protagonisten wirklich gut trifft und man ihn sich so auch sehr gut vorstellen kann.

In die Geschichte habe ich recht schwer reingefunden. Der Stil las sich am Anfang ziemlich anstrengend und ich habe lange gebraucht, bis sich das nicht mehr so anfühlte. Aber es hat sich irgendwann doch um einiges flüssiger lesen lassen. Was mir den Einstieg zusätzlich noch erschwert hat, waren die Sichtwechsel, die einfach mitten im Absatz ohne Vorwarnung passiert sind. Was prinzipiell kein Problem ist, aber hier hat sich das streckenweise sehr komisch gelesen und manchmal wusste man auch gar nicht so richtig, zu wessen Sicht man eigentlich gewechselt ist (wenn z.B. mehrere Frauen in der Szene waren, konnte es jede sein). Auch hieran hab ich mich mit der Zeit gewöhnt, aber so richtig gefallen wollte es mir bis zum Ende nicht.

Die Handlung fand ich okay, aber so richtig gefesselt hat sie mich leider nicht. Teilweise lag dies daran, dass einfach zu viel nacherzählt wurde und man einfach wenig wirklich selbst erlebt hat (zu viel tell, zu wenig show). Dadurch hatte ich auch immer wieder den Eindruck, dass streckenweise nicht viel passiert und plötzlich wird man mit Infos oder einer Szene überhäuft, was dann einfach zu viel war. Oftmals fehlte mir da auch die nötige Tiefe, um alles richtig greifen zu können. Manche Themen wurden dadurch auch nur kurz angeschnitten, ohne sie näher zu erläutern, was eher Fragen aufgeworfen hat, als irgendwas zu erklären. Zu grundlegenden Dingen habe ich einfach immer noch zu viele Fragen, die im Laufe der Geschichte einfach nicht geklärt wurden.

Zudem haben mich verschiedene Zeitsprünge aus dem Konzept gebracht. An einer Stelle soll laut Geschichte ein Jahr vergangen sein, gelesen hat es sich aber maximal wie wenige Wochen. Generell haben mich die Zeitsprünge meist eher verwirrt, weil man nicht mehr wusste, wo man war. An der Stelle bekam man nachträglich einiges erzählt, was mich wieder zu dem Punkt zu viel tell, zu wenig show bringt. Manche Dinge hätte ich viel kürzer gefasst, andere hätten deutlich mehr Aufmerksamkeit verlangt.

Die Welt Athoria fand ich recht interessant, hab aber am Ende gar nicht so richtig ein Gefühl für sie bekommen können. Ja, es wird viel beschrieben und man kann sich das auch gut vorstellen. Aber gerade auch durch die Zeitsprünge hüpft man von Ort zu Ort, ohne wirklich was damit anfangen zu können. Durch die Karte konnte man im Nachhinein die Route, die die beiden Protas verfolgt haben, nachvollziehen. Auch wenn ich manchmal nicht so richtig wusste, warum sie eigentlich dahin oder dorthin gegangen sind. Zudem wirkten die meisten Orte irgendwie gleich.

Protagonist Blake ist wohl derjenige mit dem meisten Redeanteil. Am Anfang hab ich mich mit seiner Art ein bisschen schwer getan, aber er ist eben auch nicht der nette Typ von nebenan. Insgesamt mochte ich ihn aber, auch wenn er eben ein bisschen grizzlymäßig drauf war. Allerdings hielt er für meinen Geschmack zu viele gedankliche Monologe. Ich fand es gut, dass man viel von ihm mitbekommen hat und man auch immer wusste, was er denkt und wie er fühlt. Aber es hätte auch deutlich weniger sein können. Manchmal hat es die Handlung auch einfach aufgehalten. Was mich nebenbei zu dem Punkt bringt, dass die Handlung für meinen Geschmack viel zu wenige Dialoge hatte.

Protagonistin Sylvara ist mir leider bis zum Ende des Buches nicht wirklich sympathisch geworden. Was vor allem daran liegt, dass das Bild, was sie selbst und die anderen Charaktere von ihr zeichnen, einfach ein völlig anderes ist, als das, was ich als Leserin von ihr wahrgenommen habe. Auf mich wirkte sie weder selbstlos noch hilfsbereit oder stark. Eher selbstbezogen, ständig hilfesuchend und so manche ihrer Entscheidungen konnte ich nicht ganz verstehen.

Die anderen Charaktere fand ich teils recht interessant, Noe zum Beispiel oder auch Zelest und Azura. Insgesamt blieben sie für meinen Geschmack aber alle recht blass und sind immer nur kurzweilig Begleiter der Handlung. Auch der Bösewicht und seine Motive sind mir nicht so ganz greifbar geworden.

Es handelt sich bei dem Buch um einen Dilogieauftakt. In sich wirkt die Handlung momentan recht abgeschlossen. Sicher, es sind noch Fragen offen, aber es würde auch zu einem halboffenen Ende gut passen. Einen zweiten Band werde ich aber wohl nicht lesen, da ich momentan keinen Punkt finde, der mich wirklich reizt, weiterlesen zu wollen.


Ein Debüt, was mich insgesamt leider nicht von sich überzeugen konnte. Das Cover gefällt mir richtig gut, passt auch zur Geschichte und zum Protagonisten. Ich hab sehr schwer reingefunden, weil der Stil nicht einfach zu lesen war und die permanenten, nicht gekennzeichneten Sichtwechsel das ganze noch weiter erschwert haben. Die Handlung war okay, hat mich aber nicht richtig fesseln können. Zeitsprünge und zu viel tell statt show haben das Ganze etwas unrund gemacht. Zu viele Fragen sind dadurch einfach offen geblieben. Wo Blake mich als Protagonist noch überzeugen konnte, konnte es Sylvara nicht. Das Bild, was ich von ihr hatte, unterschied sich einfach zu stark von dem, was sie selbst von sich hatte. Insgesamt wirkt die Geschichte an vielen Stellen auf mich einfach unausgereift. Eine Fortsetzung reizt mich an der Stelle leider nicht.


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Vielen herzlichen Dank an Lovelybooks und die Autorin für die Bereitstellung des Leserundenexemplares!

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