Montag, 28. Juni 2021

[ProtaTalk] mit Laoghaire und Anrai aus "The Butterfly Tales. Imogen"


Reich Agrona, Schlossturm

Heute verschlägt es mich mal wieder in eine andere Welt. Agrona heißt sie und wird aktuell von einem Kälteeinbruch heimgesucht. Meine beiden Interviewpartner, Prinz Anrai und Prinzessin Laoghaire, dürfen schon seit einer Weile das Schloss nicht mehr verlassen, weil ihr Vater zu sehr Angst um sie hat. Da komme ich als Abwechslung wahrscheinlich ganz gelegen. Ich trete aus dem Portal und schaue mich erst mal staunend um. Von der Tapete hatte ich ja schon gehört, aber das ist einfach … wow. In der Mitte des Raumes entdecke ich dann auch meine beiden Interviewpartner, die mich schmunzelnd beobachten.

Ich: Hallo. Ihr müsst Prinz Anrai und Prinzessin Laoghaire sein. Freut mich, euch kennenzulernen.

Beide (im Chor): Hallo Andrea, herzlichen Willkommen.

Laoghaire: Schön, dass du hier bist. Ich hoffe, du hast den Weg einfach hierher gefunden.

Ich: Ja, das Portal spuckt mich gott sei dank immer am richtigen Fleck aus. Danke, dass ihr euch für das Interview bereiterklärt habt. Bevor ich mit meinen Fragen loslege, muss ich unbedingt nochmal auf diese wunderschöne Tapete zu sprechen kommen. Ich bin einfach wahnsinnig beeindruckt von dieser Kunst und beim Oberflächlichen drüber schauen habe ich schon so viel entdecken können. Das ging euch sicher ähnlich, oder? Wisst ihr, wer sie gemacht hat? Und warum sie an so einem abgelegenen Ort versteckt ist? Wie habt ihr sie eigentlich gefunden?

Laoghaire: Mich hat die Tapete auch sofort in ihren Bann gezogen. (kichert) Sie ist nahezu magisch, oder nicht?

Anrai: Ja, ja, kleine Träumerin. Magisch, spektakulär, atemberaubend und so weiter. Nur wer sie gemacht hat, das wissen wir nicht, und vor allem, wieso. Und warum ist sie hier in diesem abgelegenen Turm, über den unsere Eltern kein Wort verlieren und um den alle, selbst die Bediensteten, so ein Geheimnis machen? Irgendetwas muss an ihr sein, andernfalls hätte man sie auch im Speisezimmer aufhängen können, oder nicht? (kratzt sich grübelnd das Kinn)

Laoghaire: Ist das nicht auch egal, Bruderherz? Die Hauptsache ist doch, dass ich sie gefunden habe und sie nun unsere Herzen erfreuen und unsere Fantasie beflügeln kann.

Anrai (murmelt vor sich hin): Wohl eher Kopfschmerzen bereiten kann.

Ich: Hehe. Atemberaubend würde ich sie definitiv auch beschreiben. Schade, dass ihr nicht mehr darüber wisst. Basierend auf den Bildern dieser Tapete habt ihr euch eine Geschichte ausgedacht. Wie ist es denn so, sich zu zweit etwas auszudenken? War es schwer, sich aufeinander abzustimmen? Ich meine, jeder hat ja andere Vorlieben und Wünsche an eine Geschichte.

Laoghaire: Am Anfang hatte ich Bedenken, dass es schwer werden würde, sie gemeinsam zu erzählen. Anrai und ich sind so unterschiedlich. Ich dachte, unsere Erzählweise würde nicht zusammenpassen. Gut, dass er angefangen hat zu erzählen. So brauchte ich erst einmal nur zuhören und konnte mich so auf seinen Stil einrichten.

Anrai: Stimmt, der Trick ist, dass man einander zuhört. Und man muss auch aufeinander achtgeben und Rücksicht nehmen. Ich mag es ja lieber brutal und blutig, während meine kleine Schwester eher den ruhigen und romantischen Teil mag. Das war für mich, wenn ich die Geschichte erzählt habe, ein bisschen wie ein Eiertanz. (lacht)

Ich: Das glaube ich nur zu gern. Meine LeserInnen kennen die Geschichte ja noch nicht. Könnt ihr ihnen eine kurze, neugierig machende Zusammenfassung geben, worum es geht? Natürlich ohne zu spoilern.

Laoghaire: Also kurz gefasst geht es um ein geheimnisvolles Schmetterlingsvolk, das in einer Welt lebt, die vor unserer verborgen ist. Doch eines Tages prallen diese beiden Welten aufeinander in Form von Imogen, einem Schmetterling, und Blake, einem muffligen Meuchelmörder, der jeglichen Glauben an das Gute, an Magie usw. verloren hat. Durch Imogen wird er jedoch eines Besseren belehrt, die seine Hilfe benötigt im Kampf gegen…

Anrai: Nicht zu viel verraten, Laoghaire! Andreas LeserInnen sollen doch selbst in Imogens Welt reisen und ihre Abenteuer erleben. Und hoffentlich glauben sie dann anschließend wieder an das Gute, an das Schöne, an Magie.

Ich: Stimmt, wir wollen ja noch nichts verraten. Ich hatte zumindest das Gefühl, dass da einiges an Magie im Spiel war. Was ist euch denn bei einer Geschichte wichtig? Welche Punkte dürfen absolut nicht fehlen?

Anrai: Das Scheppern von Waffen, Kampfgebrüll, Schlachten, gebrochene Knochen, blutgetränkte Erde…

Laoghaire: Hörst du wohl auf damit, Anrai! Das alles gibt es doch schon genug in unserer realen Welt. Wieso muss das auch noch in Geschichten, in Märchen erwähnt werden? Ich verstehe dich nicht. (schüttelt den Kopf) Ich finde, Liebe und Romantik dürfen nicht fehlen in einer guten Geschichte. (seufzt)

Ich: Also in eine gute Fantasy-Geschichte gehört für mich beides dazu – Romantik und Kämpfe. Die nächste Frage ist ein bisschen schwieriger. Ihr habt euch ja sehr verschiedene Charaktere ausgedacht. Erkennt ihr euch in einigen wieder? Oder haben sie ein paar Eigenschaften von euch bekommen, die ihr auch habt? Und ganz wichtig… wer sind eure Lieblingscharaktere? Mit wem fühlt ihr euch vielleicht verbunden?

Laoghaire: Hm, wenn ich so darüber nachdenke, glaube ich, dass ich mich sowohl in Arren wiedererkenne als auch in Imogen. Arren ist ruhig und positiv gestimmt, jedenfalls positiver als Blake. (kichert) Auch in Imogen steckt einiges von mir, wie ich finde. Sie sucht nach Anerkennung von ihrer älteren Schwester. Ähnlich geht es mir. (schaut verstohlen zu ihrem älteren Bruder hinüber, der in die Luft starrt und über seine Antwort nachdenkt)

Anrai: Ich denke, Blake ist mir ähnlich und daher auch einer meiner Lieblingscharaktere. Er ist so schön finster und unverblümt. Ich mag diese Art. Manchmal kann ich auch so sein. Ich versuche mich natürlich zusammenzureißen, immerhin bin ich der Erbe meines Vaters Herzog Warner. Aber hin und wieder bricht es aus mir heraus. (zwinkert mir zu) Oh, und das andere große Volk, das in Imogens Welt lebt, gefällt mir wahnsinnig gut. (grinst breit)

Laoghaire: Welch ein Wunder! (rollt mit den Augen)

Ich (schmunzelt): Ich sehe schon, da steckt wohl einiges von euch in der Geschichte. Glaubt ihr an Magie?

Anrai: Nein, nicht wirklich.

Laoghaire: Ja. Du denn nicht, Andrea?

Ich: Ein bisschen vielleicht. Kommen wir zu einer kleinen Schnellfragerunde. Ich hoffe, ihr seid bereit?! Lieblingsjahreszeit?

Anrai: Herbst. Da regnet es hier oft, sodass das Blut auf den Schlachtfeldern gut weg gewaschen wird. (fuchtelt mit den Armen in der Luft herum, als hielte er ein Schwert in der Hand, mit dem er unsichtbare Gegner zur Strecke bringt)

Laoghaire (seufzt): Dass du aber auch nicht genug davon bekommst. Also wirklich! Ich für meinen Teil mag am liebsten den Frühling, weil da alles zum Leben erwacht.

Ich: Jeder hat so seine Vorlieben. Ich mag alle auf ihre Art. Lieblingstier?

Anrai: Pferde. Mhm, ganz klar. Große, starke, schnelle Schlachtrösser…

Laoghaire: Du nervst, Anrai! (versetzt ihrem Bruder einen kräftigen Schubser gegen die Schulter, sodass er beinahe zur Seite kippt) Meine Lieblingstiere sind die Schmetterlinge.

Anrai: Was für eine Überraschung! Das sagst du jetzt nur wegen unserer Geschichte.

Laoghaire: Gar nicht wahr! Ich mochte schon immer Schmetterlinge am liebsten. Du hast mich vorher nur nie gefragt. Wieso, glaubst du wohl, habe ich so viele Schmetterlinge auf Pergament gezeichnet und auf Taschentücher gestickt? Wieso habe ich Haarschmuck in Form von Schmetterlingen, hm? Aber das kannst du natürlich nicht wissen, weil du immer nur deine Schlachten im Kopf hast und dich herumbalgst mit anderen Dummköpfen.

Es entbrennt ein Streit und Laoghaire steigen die Tränen in die Augen.

Ich: Hey ihr beiden, bitte nicht streiten. (Laoghaire beruhigt sich wieder) Liebstes Hobby?

Laoghaire (holt tief Luft bevor sie antwortet): Ich mache am liebsten Handarbeiten oder zeichne.

Anrai (immer noch verstimmt vom Disput mit seiner Schwester grummelt er): Bücher über Schlachten lesen.

Ich: Eine letzte Frage habe ich noch an euch. Wenn ihr die Autorin eures Buches treffen könntet, was würdet ihr ihr sagen wollen?

Laoghaire: Ich würde sie gerne ermutigen, weiterzumachen. Sie hat so große Liebe zum geschriebenen Wort, kämpft aber mit einigen Dämonen, sowohl inneren als auch äußeren. Ich wünschte, ich könnte diese für sie verscheuchen, sodass sie keine Zweifel mehr hat und einfach nur schreibt.

Anrai: Dem schließe ich mich vollkommen an. Ich würde jederzeit für sie in den Kampf ziehen, sie beschützen und alle Unholde, ob aus Fleisch und Blut oder unsichtbar, für sie vertreiben.

Ich: Das werde ich ihr auf jeden Fall ausrichten. Ich danke euch für eure Zeit. Ich möchte euch auch nicht länger stören, damit ihr gemeinsam noch weiter die Geschichte von Imogen, Blake und den Schmetterlingen erzählen könnt. Mir hat es sehr großen Spaß gemacht, euch zu besuchen und dieses beeindruckende Kunstwerk zu betrachten.

Laoghaire: Du hast nicht gestört, liebe Andrea. Eine kleine Pause tat wirklich gut. Und ich hoffe, du kommst uns mal wieder besuchen. Es war schön, dass du hier warst.

Anrai: Es war mir eine große Freude und Ehre, holde Maid. (pustet mir einen Kuss zu, wobei seine Schwester „Schleimer“ hüstelt) Komm bald wieder, ja? (zwinkert mir zu)

Ich (schmunzelt): Gerne schaue ich wieder mal bei euch vorbei.

Wie aufs Stichwort erscheint mein Portal nach Hause wieder hinter mir. Ich werfe noch einen letzten Blick auf die Tapete, stutze kurz und gehe dann nach Hause. Hab ich da wirklich das gesehen? Hmmm … anscheinend ist hier wohl wirklich Magie am Werk.

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Laoghaire & Anrai haben mir in dem Interview einen kleinen Einblick in ihre (selbst ausgedachte) Geschichte gegeben. Möchtet ihr mehr über die beiden und die Schmetterlinge erfahren?

Dann solltet ihr euch das neue Buch „The Butterfly Tales“ von Nadja Losbohm mal genauer anschauen. Mehr Informationen findet ihr auch bei der Autorin (👉 hier)

Klappentext: Im Reich Agrona herrscht ein frostiger Winter, der bereits etliche Todesopfer gefordert hat. Um seine Kinder, Prinzessin Laoghaire und Prinz Anrai, zu beschützen, untersagt Herzog Warner es ihnen, die sichere Burg, die ihr Zuhause ist, zu verlassen. Doch was tun vor Langeweile und Bewegungsdrang? Die ausgedehnten Flure und zahlreichen Räume der Burg bieten sich nahezu an, herumzutoben. Und somit taucht das Geschwisterpaar in ein Spiel ein, an dessen Ende mehr auf es wartet, als es für möglich gehalten hätte… [Cover-/Textquelle: Nadja Losbohm]


Bildquellen:
Fantasy Höhle © pixabay
Ausschnitt Cover © Epic Moon Coverdesign

2 Kommentare:

  1. Hallo Andrea,
    danke für das interessante Interview! Die beiden Geschwister scheinen ja echt sehr verschieden zu sien, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es auch viel Spaß macht, sie dabei zu begleiten, wie sie sich die Geschichte ausdenken und dann auch die Geschichte selbst zu erleben. Sehr schöne Einblicke :)
    Liebe Grüße
    Dana

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    1. Freut mich, dass dir die Einblicke gefallen haben :D

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