Montag, 3. Juni 2024

[Montagsfrage] Queere Bücher


Schon länger verfolge ich die Montagsfrage bei Wordworld. Wie der Titel schon sagt, gibt es jeden Montag eine Frage, die man beantworten kann. Die Themen können dabei recht unterschiedlich sein, sind aber meistens buchiger Natur. Ob ich wirklich jede Woche einen Beitrag schreibe, weiß ich noch nicht. Aber der Anfang ist gemacht 😉

Kommen wir zur heutigen Montagsfrage: 

Welches Buch würdet ihr empfehlen, um Menschen für die LGBTQ+-Community und ihre Anliegen zu sensibilisieren?

Einige Wochen habe ich jetzt ausgesetzt, weil ich zu den Themen einfach nicht viel zu sagen hatte. Aber bei diesem Thema konnte ich wiederum nicht anders, auch wenn ich lange überlegt habe, wie ich den Beitrag formulieren wollte.

Zunächst so viel: ich lese gerne queere Geschichten. Am meisten wohl Gayromance, aber hin und wieder auch mal ein Buch in andere Richtungen. Was ich weniger lese, sind Fachbücher zu der Thematik oder Bücher, die sich konkret mit den Anliegen der Community beschäftigen. Dementsprechend wird das mit Empfehlungen dahingehend auch eher schwierig.

Was mir aber durchaus ein Anliegen beim Lesen geworden (und ich denke doch, dass dies auch im Sinne der Community ist) ... die Natürlichkeit der Thematik. Ich mag es nicht, wenn permanent darauf herumgeritten wird und es "etwas besonderes" ist. Für mich bedeuten queere Bücher auch, dass die queere Komponente sich natürlich in die Handlung einfügt. Dass wir es nicht gesondert thematisieren müssen, sondern das es etwas Normales ist. Dass es egal für die Handlung egal ist, wer wen liebt und warum. Hier kann ich euch die Bücher von Nadine Erdmann empfehlen - sie bringt diese Natürlichkeit für mich einfach mit am besten rüber. LGBTQ+ ist immer Thema ihrer Bücher, fügt sich aber an den meisten Stellen einfach nahtlos in die Handlung ein.


Ein Buchtipp noch ... wenn es um diese Thematik geht, fällt mir immer noch ein anderes Buch ein: "Gebrochene Flügel" von Jennifer Heck (meine Rezension). Es spielt in der Zukunft und betrachtet Homosexualität als Krankheit, die geheilt werden kann. Eine krasse Vorstellung und für mich absolut nicht realistisch - und doch bringt das Buch gut einige Sachen auf den Punkt, die ich auch heute wichtig finde.

Darin kommt auch ein von mir sehr geschätztes Zitat vor, was ich zu dieser Thematik immer sehr passend finde:

"Ich verstehe diesen Perfektionismus-Wahn nicht, dem unsere Gesellschaft nachjagt. Der Mensch wird nie perfekt sein, dazu ist er nicht geschaffen. Wo soll das denn auch hinführen, wenn wir alle gleich sind? […] Als nächstes finden sie vermutlich auch eine Möglichkeit, die Hautfarbe ändern zu lassen. Der richtige Weg, wie man mit Homophobie und Rassismus umgehen soll, ist nicht dafür zu sorgen, dass es keine sichtbaren Unterschiede mehr gibt, viel wichtiger wäre, dass es einfach keinen Unterschied mehr macht. Wenn es niemanden mehr kümmern würde, gäbe es auch weniger Probleme deswegen." (Gebrochene Flügel, S. 193)


 Habt ihr Empfehlungen?






4 Kommentare:

  1. Hey Andrea,

    was für ein tolles Zitat und welch wichtige Botschaft!! Vielen Dank für deine beiden Empfehlungen!

    liebe Grüße
    Sophia

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  2. Guten morgen,
    Das Zitat finde ich auch wundervoll und danke für den Tipp. Sagt mir zwar nichts, bin aber in dem Punkt gern offen für neues =)

    LG Sheena

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  3. Hi Andrea^^

    Mir geht es da ähnlich, mir ist es auch am liebsten, wenn es ganz normal in die Geschichte mit eingebunden ist, weil ich mein, das ist es ja auch an sich :-)
    Leider kenne ich weder "Gebrochene Flügel" noch die Bücher von Nadine Erdmann.

    Und ja, das Zitat ist wirklich mehr als passend!

    Liebe Grüße,
    Kira

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  4. Hi Andrea,
    ja, das finde ich auch, dass es das Beste ist (oder wäre), wenn queere Figuren ganz normal in eine Handlung eingefügt werden. Gerne auch ohne irgendwelche Auffälligkeiten, denn mir ist auch aufgefallen, dass diese Figuren gern überspitzt, überdreht oder irgendwie anders eingefügt werden.
    Herzliche Grüße
    Frank

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