In einem kleinen, bescheidenen Städtchen
Es ist mal wieder Zeit für ein Protagonisteninterview. Das letzte ist schon wieder ein bisschen her, deswegen bin ich doch ein kleines bisschen aufgeregt. Mit meinen Interviewpartnern treffe ich mich heute in einem kleinen Café, nur noch eine Straße weiter, dann sollte ich da sein.
Ah, da ist es schon. Vor dem Café warten zwei Männer. Einer Mitte Zwanzig und mit kurzen schwarzen Haaren. Seine braunen Augen fixieren mich knapp, bevor sie mit einem Hauch Beklommenheit die Gegend weiter absuchen. Der andere Mann, der einen guten Kopf größer ist und seine braunen Haare zu einem Manbun trägt, legt eine Hand auf den Rücken des anderen, wodurch sich dieser merklich entspannt. Ich trete zu ihnen.
Ich: Hallo, ihr müsst Virgil und Mat sein. Freut mich, euch kennenzulernen.
Virgil: Hallo Andrea, freut mich ebenfalls.
Mat: Andrea.
Ein sehr charmantes Lächeln von Mat trifft mich und lässt mich kurz innehalten. Danach betreten wir gemeinsam das Café und schauen uns kurz die Angebote an. Nach dem sich jeder für ein Getränk und einen Kuchen entschieden hat, suchen wir uns ein gemütliches Plätzchen am Fenster. Dann schauen mich die beiden erwartungsvoll an.
Ich:
Danke, dass ihr euch die Zeit für ein kurzes Interview genommen hat.
Zunächst würde ich gerne wissen, was ihr beide beruflich macht.
Virgil: Ich arbeite bei der Bank, die ein paar Straßen von hier entfernt liegt.
Mat (grinsend): Und deren Eingang wie der von Gringotts aussieht, mit den marmornen Säulen, die gläserne Türen einrahmen, und den zahlreichen Antik angehauchten Torbögen.
Virgil (zuckt mit den Schultern): Wer kann, der kann. Besser al in einem kleinen, muffigen Büro zu vergammeln, Herr Privatdetektiv.
Mat (lehnt sich entspannt zurück): Ich bin vollauf zufrieden.
Ich: Das klingt nach einem Ort, den ich mir mal anschauen muss ;) Mat, die nächste Frage geht eher an dich. Ich habe von den Mordfällen gelesen, die es in der Region früher gegeben hat – und auch vor kurzem soll wieder eine Leiche aufgetaucht sein. Was steckt denn da dahinter? Gibt es da einen Zusammenhang?
Mat (setzt ein professionelles Lächeln auf): Wir stecken mitten in den Ermittlungen, weswegen alles streng vertraulich ist. Aber eines kann ich dir versichern: Es wird keine weiteren Opfer geben. Dafür sorge ich! (drückt kurz Virgils Hand, lässt sie aber rasch wieder los)
Ich: Verständlich, dass du da keine weiteren Informationen preisgeben kannst. Aber ich hoffe doch sehr, dass du dein Versprechen wahr machen kannst. Virgil, ich sehe an deinem Hals eine Kette mit einem interessanten Anhänger. Die Muster sehen wirklich schön aus – und ist das ein keltischer Knoten in der Mitte? Was bedeutet der Anhänger?
Virgil (legt den Anhänger auf die Handfläche und lächelt ihn verträumt an): Ja, du hast Recht. Die Mitte ziert ein keltischer Knoten, der von einem mit filigranen Mustern verzierten Ring umgeben ist. Ich habe ihn von meinem Großvater bekommen, als Erinnerung an ihn und unsere Götter.
Ich: Danke für die Einblicke. Darf ich fragen, wie ihr beiden euch eigentlich kennengelernt habt? So offensichtlich hat ihr ja eigentlich nicht viele gemeinsame Berührungspunkte.
Mat: Unsere erste Begegnung war im „Hot an Salty“ und sehr heiß. (zwinkert Virgil anzüglich an)
Virgil (schaut ihn böse an): Und du Schuft hast mich danach eiskalt abserviert.
Mat (reibt sich verlegen über den Nacken, erwidert aber nichts)
Plötzlich fröstelt es mich. Dabei ist es eigentlich doch recht warm heute – schon ein bisschen seltsam. Virgil schaut auf einen Punkt neben mir und schüttelt nur schmunzelnd den Kopf.
Virgil: Glaubst du an Geister?
Ich: Nun ja … alles ist möglich, aber ich hab bisher noch keinen gesehen.
Virgil: Nun, einer hat dir gerade eine Hand auf die Schulter gelegt, um dich zu begrüßen.
Meine Augen weiten sich.
Mat (schaut überrascht zu Virgil): Adrian ist hier?
Virgil: Natürlich. Du müsstest langsam wissen, dass er überall dort ist, wo ich bin.
Ich: Okay, mit so einer Wendung habe ich nicht gerechnet. Hier ist wirklich ein Geist? (Virgil nickt) Schade, dass ich nicht so viel Zeit habe, sonst würde ich dazu jetzt eine ganze Menge Fragen stellen. Jetzt kommt nämlich die Schnellfragerunde. Eure liebste Süßigkeit?Virgil (plustert die Backen auf): Was für eine schwierige Frage. Ich liebe eigentlich fast alles an Süßigkeiten, außer Karamell und Lakritz.
Mat: Alles was auch sauer ist.
Ich: Karamell und Lakritz … ne, die mag ich auch überhaupt nicht. Bei allem anderen bin ich flexibel. Liebster Sport?
Virgil (grinst diabolisch): Minigolf, wenn das auch als Sport zählt.
Mat: Zählen auch Bettsportarten? (setzt nach einem Seitenhieb von Virgil nach) Joggen gehen im Wald.
Ich: Minigolf zählt absolut, das mache ich nämlich auch gerne^^ und den Rest lasse ich einfach mal unkommentiert^^ Liebste Jahreszeit?
Virgil: Ich habe keine Lieblingsjahreszeit. Jede ist auf ihre Weise schön.
Mat: Ich bin ein Sommerkind, durch und durch.
Ich: Deine Antwort finde ich schön, Virgil. Kaffee oder Tee?
Virgil: Kaffeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee!Mat: Tee!!!
Ich: Hehe^^ ich wäre da lieber bei Tee. Lieblingsort?
Virgil (wie aus der Pistole geschossen): Die eingestürzte Kapelle im Kappelchenwald. (ein düsterer Schatten legt sich über sein Gesicht) Wobei … mittlerweile eigentlich nicht mehr.
Mat: Auf weichen Laken gebettet neben einer wundervollen Person.
Ich: Ungewöhnliche Antwort, aber durchaus eine schöne. Eine letzte Frage habe ich noch an euch. Wenn ihr die Autorinnen eures Buches treffen könntet, was würdet ihr ihnen sagen wollen?
Virgil: Was für eine Berg- und Talfahrt der Gefühle, Ladys. Das könnt ihr doch mit uns nicht machen.
Mat: Den Arschtritt hätte ich gut und gerne auch schon eher vertragen können!
Ich: Ähm, okay … wenn ich das genauso weitergebe, dann werden Sandra und Kati sicher schon wissen, wie sie das verstehen sollen. Ich danke euch für das Interview und eure Zeit. Ich drücke fest die Daumen, dass die Mörder bald gefasst werden können und wieder Ruhe hier einkehren kann.
Virgil: Danke, das hoffe ich auch. (sieht herausfordernd Mat an) Dann komm mal in die Gänge.
Mat (legt einen Arm um Virgils Schulter): Keine Sorge, ich werde dich beschützen. Komme, was da wolle.
Ich verabschiede mich von den beiden und verlasse das Café wieder. Ein bisschen mulmig ist mir nach dem Gespräch schon, immerhin läuft hier offensichtlich ein Mörder rum. Hoffentlich werden sie ihn bald stellen und es passiert nichts weiteres Schlimmes. Aber jetzt sollte ich mich am besten einfach auf den Heimweg machen.
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Dann solltet ihr euch das Buch „Wunsch nach Erlösung“ von Kati Hyden und Sandra Raven mal genauer anschauen. Mehr Informationen findet ihr auch bei der Autorinnen. Oder ihr stöbert mal in meiner Rezension 😉
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