Mittwoch, 1. März 2023

[Rezension] Lucien Moutier - Schwarzrot (Die Farus-Chroniken 1)

 

Autor: Lucien Moutier
Titel: Schwarzrot
Reihe: Farus-Chroniken 1
1: Schwarzrot | 2: Smaragdgrün (kein ET) | 3: Eisblau (kein ET)
Genre: Dark Romance, Fantasy
Verlag: Kuneli Verlag
Erscheinungsdatum: 01.03.2023
Seiten (Ebook): 204
Preis: Print 14.99€; Ebook 8.99€





Xerks sind blutrünstige Bestien, geistlose Gestaltwandler bar jeder Vernunft, die sich als Menschen tarnen, nur um selbige zu vernichten. Sain ist Jäger, das Töten von Xerks liegt ihm im Blut. Als er eines Tages auf den schwer verletzten Deejen trifft, werden seine Überzeugungen allerdings bis in die Grundfesten erschüttert. Er hilft Deejen, nicht ahnend, welche weitreichenden Folgen dies für ihn und den Xerk haben wird ... [© Cover & Text: Kuneli Verlag]

Der Klappentext der Geschichte hat mich neugierig gemacht, auch das Cover hat mich fasziniert. Gestaltwandler-Geschichten lese ich ja doch recht gerne mal, sodass ich auch zu diesem Buch gegriffen habe.

Hierbei handelt es sich um das Erstlingswerk des Autors und somit auch mein erstes Buch von ihm. Am Anfang habe ich mich ein bisschen mit dem Schreibstil schwer getan, mit zunehmender Seitenzahl konnte ich mich aber besser reinfühlen und es hat sich dann auch flüssiger lesen können.

Tatsächlich habe ich mich ein bisschen schwer damit getan, mir die Welt vorzustellen. Also was den Handlungsort angeht, war alles klar. Aber ringsum weiß ich zum Beispiel gar nicht, ob es sich um eine High Fantasy- oder eine Urban Fantasy-Welt handelt. Das wurde überhaupt nicht thematisiert und wirkte ein bisschen so, als wäre der Handlungsort abgeschottet und alleine auf der Welt.

Insgesamt ist mir auch der Fantasy-Part ein wenig zu kurz gekommen bzw. nicht tiefgründig genug gewesen. So richtig viel weiß man nämlich über die Gestaltwandler, ihr Volk allgemein oder ihre Bräuche nach dem Lesen nicht. Oder warum es eigentlich die Kämpfe mit den Menschen gibt. Oder wie ein Coral aufgebaut ist, wer welche Aufgaben hat. Oder eben allgemein, wie die Welt aufgebaut ist. Das ist mir alles zu oberflächlich geblieben. Hinzu kommt, dass Protagonist Sain einfach nicht nachfragt und sich die Gebräuche nicht erklären lässt, sodass man darüber auch kaum was Neues erfahren kann.

Die Handlung fokussiert sich sehr auf die Liebesgeschichte, der Rest läuft irgendwie nebenbei mit. Wobei ich auch bei der Liebesgeschichte sagen muss, dass die Emotionen nicht so richtig bei mir ankommen wollten. Keine Ahnung, woran es genau liegt, aber es las sich auch hier ein wenig oberflächlich. Mag vielleicht daran liegen, dass es nur eine Sicht (Sains Sicht) gibt und man von Deejen nicht so viel mitbekommen kann. Dadurch wirkte es manchmal etwas eintönig. Mir hätte die zweite Sicht auf jeden Fall geholfen, nicht zuletzt hätte man da auch mehr von dem Volk mitbekommen können.

Die Handlung an sich war okay, hat mich aber nicht komplett fesseln können. Die Hintergründe haben gefehlt und für meinen Geschmack passierte irgendwie auch nicht so viel. Vieles reihte sich einfach aneinander, zwischendurch gabs durchaus auch mal ein paar Längen. Dark Romance und die Gewalt, die ja vom Verlag auch schon angesprochen werden, merkt man auf jeden Fall, sie sind zentrales Thema. Gut, das wusste man vorher, fand ich auch gut eingearbeitet. Ein bisschen mehr Aufarbeitung des Ganzen hätte ich mir aber schon gewünscht.

Protagonist Sain hat es mir ein bisschen schwer gemacht, eine Bindung konnte ich zu ihm kaum aufbauen. Interessant finde ich ihn als Charakter, aber eine Entwicklung macht er nicht so richtig durch. Ich hätte mir gewünscht, dass er mehr nachfragt – hinsichtlich Bräuche, Gewohnheiten usw. Er geht einfach davon aus, dass alles wie bei den Menschen ist (man merkt sehr schnell, dass es nicht so ist) und wundert sich dann, wenn plötzlich etwas schief geht oder jemand ungewünscht reagiert. Erscheint mir sehr unlogisch, denn so kann man sich eben auch nicht integrieren. Gerade weil Deejen nicht sehr auskunftsfreudig ist, hätte ich ständig alles hinterfragt, um eben nicht in ein Fettnäpfchen zu treten (und die nimmt Sain gefühlt alle mit). Wirkte auf die Dauer ein wenig nervig.

Deejen ist mir ein bisschen blass geblieben, was nicht zuletzt daran lag, dass er eben nicht so gesprächig ist. Aber auch sein Coral konnte man kaum kennenlernen, da sie nicht so präsent sind, wie ich mir das erhofft hatte. Einige durfte man kennenlernen, dazu würde ich gerne noch mehr lesen. Ebenso blass blieben mir die Gegner – ob es nun die Menschen waren oder andere Locans. Ihre Motive haben sich für mich nicht wirklich erschlossen.

Das Ende fand ich wirklich gut gemacht und war auch das beste am Buch. Dort wurde es auf einmal interessant, man musste nicht genau, was man erwarten konnte. Und auch der Cliffhanger war gut eingebaut – natürlich ebenso ärgerlich, dass das Buch dann an der Stelle endete und man nun auf eine Fortsetzung warten muss.

Ob ich die Reihe weiterverfolge, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Bisher sind es mir einfach zu viele grundlegende Fragen, die offen geblieben sind, und vor allem die Welt, die ich nicht wirklich einzuordnen weiß. Ich hab ein bisschen Zweifel daran, dass dies im folgenden Band wirklich so tiefgründig thematisiert wird. Zudem hat mich die Geschichte bisher insgesamt nicht so richtig neugierig auf sich machen können, auch wenn das Ende wirklich fies war und doch etwas gereizt hat. Wir werden sehen.


Das Debüt des Autors konnte mich leider nicht so fesseln, wie ich es mir nach dem Klappentext erhofft hatte. Vor allem liegt es daran, dass ich mir auch nach dem Lesen kein richtiges Bild von der Welt oder dem Volk der Gestaltwandler mit ihren Bräuchen und Sitten machen kann. Es wurde kaum thematisiert und der Protagonist fragt trotz Unwissenheit auch nicht wirklich nach. Was mich an ihm dann auch echt gestört hat, da er damit die meisten Fettnäpfchen mitnimmt, was unnötig ist. Die anderen Charaktere blieben mir alle ein bisschen blass, selbiges gilt auch für die Gegner und ihre Motive. Wirklich gut gefallen hat mir dagegen das Ende und die Wendungen da, inklusive Cliffhanger, der echt gemein ist. Ob ich die Reihe weiterverfolgen werde, weiß ich allerdings noch nicht.


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Bambinis Bücherzauber 3/5

Vielen herzlichen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

2 Kommentare:

  1. Hallo Andrea,
    wie du weißt, habe ich das Buch ja auch gelesen und ich glaube, ich habe etwas leichter in die Geschichte reingefunden, als du. Mir ist aber auch einiges zu blass geblieben und ich hätte gern mehr Informationen zu den Xerks gehabt. Vieles bleibt noch recht oberflächlich, aber ich finde die Gestaltwandler und auch die Idee an sich sehr interessant und könnte mir auch vorstellen, weiterzulesen.
    Schade, dass es nicht so geklappt hat, obwohl der Klappentext so gut klang.
    Liebe Grüße,
    Dana

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    1. Die Gestaltwandler und die Idee dahinter finde ich auch sehr interessant. Bin mir aber wie gesagt noch unschlüssig, ob ich weiterlesen werde. Aber es ist ja eh noch ein bisschen Zeit bis zum nächsten Band, bis dahin bin ich vielleicht weiter mit meiner Entscheidung^^

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