Willkommen zum heutigen Türchen des Eisermann Adventskalenders 😊 die vergangenen Tage habt ihr ja schon eine ganze Menge AutorInnen und ihre Bücher näher kennenlernen dürfen - heute möchte ich euch einen kleinen Einblick in die Bücher von Marie-Luis Rönisch geben 😊
Kennt ihr ihre Bücher schon? Ich möchte euch heute einen der Charaktere vorstellen - beziehungsweise unser Antagonist macht das am besten selbst. Ich habe ihn nämlich zu einem Interview getroffen - und es war ... nun ja, sagen wir so, die beste Gesellschaft ist er nicht 😅
Aber lest selbst 😉
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Illinius, Candoria
Heute
hat es mich mal wieder in eine Welt verschlagen, die ich bisher nur
aus den Büchern kannte – nach Candoria, genauer nach Illinius. Ein
Land, dessen strahlender Reichtum aufgrund eines Fluches versiegt
ist. Ich betrete eine staubige Landschaft, karg und ohne Pflanzen
oder Tiere, gesäumt von Asche und Tod, deren modriger und
keinesfalls einladender Geruch mich umfängt. Und inmitten dieser
trostlosen Gegend prangt das atemberaubende Schloss direkt vor mir in
die Höhe. Es sticht hervor, wirkt fehl am Platz und zu kostbar, um
überhaupt einen Schritt hinein zu wagen. Doch ich habe eine
Einladung erhalten, die es mir möglich macht, so manches Geheimnis
ans Licht zu bringen.
Am
großen Portal sehe ich schon meinen heutigen Interviewpartner,
Crowley, die rechte Hand des Königs. Zugegeben, ich hatte ihn ein
wenig stattlicher und korpulenter in Erinnerung, aber Crowley macht
mit seinem langen Mantel, dem weißen Hemd und geputzten Stiefeln
eine gute Figur.
Ich:
Hallo Crowley, es freut mich, dass ich heute hier sein darf.
Crowley:
Die Freude beruht leider nicht auf Gegenseitigkeit, aber was tut man
nicht alles um die Herzen der Leser zu gewinnen.
Ähm
.. okay. Gemeinsam betreten wir das Schloss. Ich bin wirklich
beeindruckt, dass der Reichtum des Königs deutlich zu erkennen ist,
während sein Volk in Armut dahinvegetiert. Ein bitterer Geschmack
breitet sich in meinem Mund aus und frage mich, wie man ein so
kontrastreiches Leben führen kann. Wir betreten einen etwas
kleineren Raum und Crowley bedeutet mir, mich an den Tisch zu setzen.
Ich folge seiner Forderung. Er nimmt mir gegenüber Platz und schaut
mich erwartungsvoll an.
Ich:
Ich habe gehört, man nennt dich auch „Herr der Kälte“. Was hat
es denn damit auf sich, hast du irgendwelche besonderen Fähigkeiten?
Crowley:
Ich seh schon, wir kommen gleich zur Sache.
Er
beugt sich vor, streckt mir seine Hände entgegen und lässt eine
glitzernde Schneeflocke zwischen seinen Fingern tanzen.
Crowley:
Ich kann das Eis nach meinen Wünschen manipulieren, Illusionen und
Marionetten erschaffen. Meine Gabe ist jedoch nicht immer so
wunderschön und harmlos wie in dieser Darbietung.
Ich:
Wirklich überaus beeindruckend und irgendwie auch beängstigend.
(rutscht etwas tiefer in meinen Sitz und sucht gezielt Abstand –
aus Sicherheitsgründen) Außerdem habe ich mir sagen lassen,
dass du den Beinamen „Meister der Täuschung“ trägst.
Wahrscheinlich lässt du dir da nicht so einfach in die Karten
schauen – ist es denn nicht schwierig, alle immer zu täuschen oder
ist dir das schon in Fleisch und Blut übergegangen?
Crowley:
Eine wirklich interessante Frage. (grinst süffisant) Ich
genieße es im Rampenlicht zu stehen und wenn das bedeutet, den ein
oder anderen Hinterhalt zu planen und Mord zu begehen, dann nutze ich
meine Talente für Illusionen und Täuschung sehr gern.
Ich:
Perfekt, dann hoffen wir einfach, dass dir heute nicht nach Morden
ist. (schluckt nervös) Feinde hast du ja wahrscheinlich auch
eine Menge – gibt es da jemanden, den du ganz besonders hasst?
Einen Erzfeind vielleicht und warum eigentlich? Und wen zählst du zu
deinen Freunden?
Crowley:
Freunde? Was genau soll das sein? Ein bedeutungsloser Ausdruck, der
dazu dient, andere zu verraten und in ein emotionales Chaos zu
stürzen. So etwas wie Freunde benötige ich nicht. Feinde hingegen
habe ich einige. Mein größter Gegner ist der Mann, dem ich alles
genommen habe und der trotz allem noch unter den Lebenden weilt,
dessen Hass mich mit Macht versorgt und Freude erfüllt: Cassius.
Ich:
So etwas Ähnliches hatte ich bereits erwartet. (lehnt sich
interessiert nach vorn) Gibt es ein bestimmtes Ziel, was du
momentan erreichen möchtest? Ich habe munkeln hören, du suchst nach
einer ganz bestimmten Perle. Was musst du denn tun, um sie zu finden?
Crowley:
Kein Kommentar. Niemand soll von der Existenz dieser Perle wissen.
Ich
(nickt ein wenig enttäuscht):
Zeit für eine kleine Schnellfragerunde. Lieblingsjahreszeit?
Crowley:
Ganz klassisch … der Winter.
Ich:
Wie überraschend – Lieblingswaffe?
Crowley:
Wieso nur eine wählen? Jede Waffe versprüht einen ganz eigenen
Charme. Mit dem Schwert vermag man das sanfte Schneiden von Fleisch
zu vernehmen. Eine Axt zerteilt es mit wenigen Hieben und ein Pfeil
tötet beinah lautlos. Ich liebe jede einzelne dieser Waffen,
bevorzuge aber dennoch meine Hände, um den Lebensgeist im Gesicht
meines Gegners entweich…
Ich:
Okay, ich denke, das haben die Leser verstanden. (grinst
aufmunternd und tupft sich etwas Angstschweiß von der Stirn)
Lieblingstier?
Crowley:
Drachen – tote Drachen sind mir die Liebsten.
Ich:
Das lasse ich mal so im Raum stehen. (seufzt) Lieblingsort in
Dahana oder Candiora?
Crowley
(grinst zufrieden): Dorion – denn da kommen Erinnerungen hoch.
Ich:
Das wirst du wahrscheinlich auch nicht näher ins Detail gehen. Lieblingsessen?
Crowley:
Ich könnte ja jetzt sowas verstörendes wie Menschenfleisch sagen,
um meinen Ruf als Bösewicht zu wahren, muss aber gestehen, dass ich
beim Thema Essen recht einfallslos bin. Ich liebe Nudeln. Nudeln
gehen immer und in allen Variationen.
Ich
(mit einem Grinsen im Gesicht, was bei Crowley nur auf Ablehnung
stößt): Endlich haben wir mal eine Gemeinsamkeit. Eine letzte
Frage habe ich noch, dann muss ich leider schon wieder nach Hause.
Wenn du die Chance hättest, die Autorin deines Buches zu treffen,
was würdest du ihr sagen wollen?
Crowley:
Wieso Worte benutzen, wenn Taten viel effektiver sind? Ich würde sie
wohl vor die Wahl stellen. Entweder sie nutzt ihre Feder, um mich zum
Herrscher über alle Lebenden der beiden Reiche zu machen, oder sie
würde durch meine Hand sterben.
Ich: Nun, dann hoffe ich, dass es nie
zu einem Treffen im realen Leben kommt. Andernfalls sehe ich schwarz
für den finalen Band der Trilogie, der mit dem Tod der Autorin nie
geschrieben wird. (richte mich auf und strecke Crowley ein wenig
zögerlich meine Hand entgegen) Ich danke dir für deine Zeit und
möchte dich jetzt auch nicht länger von deinen Aufgaben hier am
Schloss abhalten. Danke für das Interview.
Crowley:
Das war ein netter Zeitvertreib, den wir nicht wiederholen müssen.
Nach
dem ich Crowley verabschiedet habe, gehe ich wieder aus dem Schloss
raus und in Richtung meines Portals. Okay … wahrscheinlich wirkt es
eher, als würde ich fliehen, aber das Interview war schon ein
bisschen anders als die anderen, die ich so geführt habe. Und
irgendwie bin ich gerade sehr froh, dass ich wieder nach Hause kann –
auch wenn ich diese Welt gerne noch erkunden würde. Aber das kann
ich mir auch für Friedenszeiten aufheben.
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Und natürlich zeige ich euch hier auch noch die Bücher, um die es hier geht:
Um ihren Untertanen zu helfen, begibt sich Ewa auf eine gefährliche Reise. Sie stellt sich der Bestie und erkennt, dass sich hinter den goldenen Augen ein Mann verbirgt, der einst einem mächtigen Fluch zum Opfer fiel. Nicht einmal die Liebe kann seinen Panzer durchdringen, denn sein Herz ist umschlossen von Diamant. Bereits ein einziger Kuss könnte für sie beide tödlich enden. [Cover-/Textquelle: Marie-Luis Rönisch]
Ich hoffe, Crowley hat euch nicht verschreckt und ihr habt trotzdem Lust auf die Bücher bekommen 😊 ich habe sie beide schon gelesen und warte jetzt sehnsüchtig auf den finalen Band 💗
Schreibt mir doch mal gerne eure Eindrücke von Crowley.
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