Autor: Kieran L. McLeod
Titel: Kinder des Windes
Reihe: Elementarsturm-Chroniken 1
enthält die Episoden: Das Druidentor/Die Zitadelle/Die Wächter
Genre: Fantasy
Verlag: epyllion
Erscheinungsdatum: 01.10.2017
Seiten (TB): 478
Preis: TB 16.99€; Ebook 6.99€
Auf Gaetan wandelten einst Götter unter den Sterblichen, mit ihnen
verschwand die Magie aus der Welt. Ein 600 Jahre altes Geheimnis bringt
den junge Waliser Stuart nach Gaetan, der dort gegen seinen Willen zum
Mittelpunkt eines magischen Krieges wird. Seine Ankunft setzt eine
Kettenreaktion in Gang: Eine uralte Gefahr erwacht , ein längst
vergessenes Volk kehrt ans Tageslicht zurück – und eine Prophezeiung aus
alter Zeit stellt Stuart vor die Entscheidung seines Lebens.
Erstmal muss ich dazu sagen, dass die Inhaltsangabe, die auf dem TB steht, deutlich länger ist, allerdings auch schon deutlich mehr über die Handlung verrät. Ehrlich gesagt fand ich den Text im Nachhinein als eine sehr gute Inhaltszusammenfassung, denn sonderlich mehr passiert auch nicht wirklich.
Die Klappentexte zu den einzelnen Episoden habe ich mir inzwischen auch schon durchgelesen und die fand jeweils ziemlich passend. Allerdings hat der 'allgemeine' Klappentext für alle 3 Episoden ein bisschen falsche Erwartungen bei mir geweckt.
Kommen wir zum Inhalt - ich werde versuchen, das vom Rest zu trennen, aber das wird ein bisschen schwierig werden, weil alles ineinander greift.
Die beschriebene Grundidee des Buches finde ich richtig gut. Ich hatte mich auf eine High-Fantasy-Geschichte mit Spannung und viel Magie gefreut. Bekommen habe ich aber eine Abhandlung von Ereignissen, bei denen man erst am Ende begreift, was die überhaupt miteinander zu tun haben.
Die Geschichte wird in 4 verschiedenen Zeitsträngen erzählt, was mich an sich gar nicht so gestört hat. Allerdings hatte dann gefühlt jeder Strang noch eine Vergangenheit und eine Zukunft und da wurde es dann doch unübersichtlich. Im Nachhinein habe ich mich auch gefragt, ob die ein oder andere Szene überhaupt notwendig war, da sie die Handlung nicht vorangebracht hat.
Die Handlung selbst fehlte mir ehrlich gesagt auch ein bisschen - Stuarts Ankunft, die ja schon im Klappentext erwähnt wird, findet nach der Hälfte des Buches statt. Alles davor erzählt etwas aus der Vergangenheit, was zwar irgendwie interessant, aber auch nicht so richtig notwendig war.
Ich hab mich echt ein bisschen schwer getan, denn mir fehlte es auch ein bisschen an Höhepunkten.
Was ich zuletzt hier noch anmerken muss - und das hat mich wohl am meisten an der Handlung gestört - sind die Logikfehler. Teilweise sind es zwar nur kleine Sachen, aber an vielen Stellen bin ich hängen geblieben und das den Lesefluss doch erheblich gestört.
Da muss ich auch sagen, dass mir ein gutes Lektorat gefehlt hat, weil dem diese Sachen sicher aufgefallen wären.
Man muss zu dem Buch vielleicht noch wissen, dass es eine interaktive Geschichte ist. Der Leser entscheidet mit, was passieren wird und welche Charaktere mehr Aufmerksamkeit bekommen sollen. Manchmal liest es sich dadurch etwas komisch, weil man gar nicht so richtig weiß, welcher Charakter in einer Szene der Erzähler ist und wer überhaupt für die Handlung wichtig ist.
Auch bei den Charakteren hatte ich so meine Schwierigkeiten - und das lag vor allem an ihrer Vielzahl. Ich habe nicht nachgezählt, wie viele es tatsächlich waren, aber es waren unglaublich viele. Und ich konnte sie einfach nicht auseinander halten. Am Anfang gab es zwar ein Personae, aber das war unvollständig und nicht mal die Hälfte der Personen war drin - also sah ich mich gezwungen, ein eigenes Personenverzeichnis zu basteln (und das sollte eigentlich nicht sein!).
Was an den Charakteren auch schwierig war, sind ihre ähnlichen Namen. Als Beispiel: es gibt Tarina und Therina - beide haben nix miteinander zu tun und trotzdem hab ich sie ständig verwechselt.
Außerdem ist das Buch dominiert von Männer, es gibt wenige Frauen und selbst die haben irgendwie keine wichtige Rolle.
Ein letzter Punkt noch: ich könnte keinen Lieblingscharaktere benennen, weil sie mir alle zu oberflächlich geblieben sind. Durch die ständigen Sicht- und Zeitwechsel hat man einfach keine Bindung aufbauen können und das fand ich dann doch sehr schade.
Jetzt kommt wohl das größte Manko des Buches - der Schreibstil 🙈
Von Anfang an hatte ich Schwierigkeiten damit, mich reinzufinden. Mit der Zeit hat man sich daran gewöhnt, aber wirklich Freude hat er nicht gemacht.
Das lag wohl auch daran, dass es ständig Rechtschreib-, Komma- und Logikfehler gab, sodass sich einfach kein richtiger Lesefluss bei mir entwickelt hat (fehlendes Lektorat). Auch gab es zwischendurch wissenschaftliche Fachbegriffe, dich ich zum Verständnis erstmal nachschauen musste.
Es wurde aufgrund der vielen unterschiedlichen Sichtweisen auch nicht gerade einfacher. Manchmal wusste ich gar nicht so richtig, welcher Charakter der Erzähler war, weil das auch mal mitten drin wechselte. Es las sich einfach etwas komisch.
Eine tolle und vielversprechende Grundidee mit leider mangelhafter Umsetzung :/
Viele verschiedene Zeitstränge, ein fehlendes Lektorat, ein den Lesefluss eher störenden Schreibstil, zu viele Charaktere - ich hatte andere Erwartungen an das Buch und muss ehrlich gestehen, dass ich im Nachhinein enttäuscht bin.
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