Freitag, 17. April 2020

[Rezension] Abbi Glines - Under the lights. Gunner & Willa (Field Party 2)




Autorin: Abbi Glines
Titel: Under the light. Gunner & Willa
Reihe: Field Party 2
1: Until Friday Night | 2: Under the lights | 3: After the game
Genre: New Adult
Verlag: Piper
Erscheinungsdatum: 01.02.2017
Seiten (Print): 304

Preis: TB 8.99€; Ebook 7.99€







Willa kann die Fehler, die sie begangen hat, nicht rückgängig machen. Sie kann sich nur vor weiteren Fehlern schützen, indem sie nie wieder jemanden nahe an sich herankommen lässt. Aber genau das will Highschool-Football-Star Gunner nicht akzeptieren. Es scheint zwar so, als würde er sich um nichts und niemanden außer sich selbst kümmern, aber das stimmt nicht. Zumindest nicht ganz, denn es gibt eine Ausnahme: Willa. Seit er sie zum ersten Mal gesehen hat, konnte er sie auf eine Weise verstehen wie keinen Menschen zuvor. Deshalb weiß er auch, dass sie leidet – und er kann es einfach nicht länger mit ansehen … [Cover-/Textquelle: Piper]

Der erste Band der Reihe war für mich eine emotionale Achterbahnfahrt und hatte mir wirklich gut gefallen. Dementsprechend hatte ich mir auch ähnliches vom zweiten Band erhofft ... aber leider wurden durch den Klappentext und auch den Titel schon falsche Erwartungen geweckt.

Den Untertitel fand ich sehr unglücklich gewählt - weil er schon verrät, wer das Pärchen dieses Bandes ist. Warum das schlimm ist? Weil das Buch über weite Strecken eine Dreiecksgeschichte ist und eigentlich nicht klar ist, welcher der Männer es werden wird. Eigentlich deshalb, weil man es ja durch den Titel doch schon weiß.

Und da sind wir beim nächsten Punkt: die Dreiecksgeschichte. Die ich doch irgendwie unnötig fand, weil man den Charakteren einfach keinen richtigen Raum gegeben hat. Brady blieb sehr blass (man sollte vielleicht kurz anmerken, dass er der Protagonist von Band 3 ist), aber auch zu Willa und Gunner habe ich keinen richtigen Draht gefunden. Was nicht zuletzt auch daran lag, dass die Kapitel nicht sehr lang waren und man durch die ständigen Sichtwechsel überall nur "kurz reingeschaut" hat.

Was mich aber tatsächlich am meisten gestört hat, war die Tatsache, dass die Fehler von Willa und die Probleme von Gunner zwar ständig irgendwie präsent sind, aber nie angesprochen werden. Permanent wird ein Geheimnis drum gemacht und wenn bekommt man nur kleine Häppchen zugeworfen. Erst im letzten Drittel bekommt man Antworten - viel zu spät meines Erachtens. Denn so wurde man mit den Gegebenheiten konfrontiert, aber die Protagonisten haben gar nicht die Chance bekommen, das auch wirklich zu verarbeiten und daraus zu lernen (wie es beim Vergänger ja der Fall gewesen ist). So muss ich leider sagen, dass die beiden Protagonisten sich gar nicht weiterentwickelt haben - es irgendwie auch nicht konnten - und ich keinen wirklichen Bezug zu ihnen herstellen konnte. 

So wirklich sympathisch sind sie mir leider auch nicht geworden. Willa war mir irgendwie zu naiv und konnte sich nicht durchsetzen. Gunner eher das Gegenteil - zu schwanzgesteuert, zu wenig reflektierend. Ihre Gefühle konnte ich teils einfach nicht nachvollziehen, weil es sie manchmal auch nicht richtig gab.

Durch die sehr späten Enthüllungen hat sich das Buch an manchen Stellen doch ein wenig gezogen, als würde man einfach nicht vorwärts kommen. Es plätschert vor sich hin, aber mehr auch nicht. Von der angedeuteten Liebesgeschichte habe ich nichts gelesen - ehrlich gesagt habe ich wohl den Punkt verpasst, an dem die beiden sich verliebt haben. Am Ende war es einfach so.
Das Ende selbst war naja... wirkte vor allem unausgereift, weil ich den Eindruck hatte, dass es eben nicht zu Ende ist. Niemand hat es verarbeitet, die Protagonisten haben sich nicht entwickelt, kein Weiterkommen im Vergleich zum Anfang. Außerdem war es mir bei Gunner eindeutig zu viel des Dramas.

Ein kleiner Lichtblick war für mich, dass Maggie und West immer wieder aufgetaucht sind, die beiden habe ich wirklich ins Herz geschlossen. Auch der Stil der Autorin ist gut und flüssig zu lesen, kann aber auch leider nicht über die inhaltlichen Probleme hinweg täuschen.


Nach dem mich "Until Friday Night" emotional so dermaßen mitgenommen hatte, hab ich mir vom zweiten Band der Reihe ähnliches erhofft. Bekommen habe ich nichts - dem Buch fehlte es an jeglichen Emotionen. Es dauert schier Ewigkeiten, bis dem Leser Erkenntnisse präsentiert werden - da war das Buch praktisch schon zu Ende. Es zog sich einfach nur in die Länge. Sympathisch sind mir die Protagonisten beide nicht geworden und leider haben sie mich auch nicht von sich überzeugen können. Weiterentwicklung Fehlanzeige. Einzig der Stil der Autorin war gut und lies sich flüssig lesen.


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Golden Letters 3/5

8 Kommentare:

  1. Hallo Andrea,
    auch wenn es ein zweiter Band ist, war ich neugierig, was du dazu so sagst, mir hat das Cover nämlich gut gefallen und auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht... Aber das Urteil ist ja... vernichtend? Aber ich kann dich vertehen, von dem, was du dazu schreibst.
    Schon vorher zu wissen, wie die Dreiecksbeziehung ausgeht: NoGo! Das man bei Liebesgeschichten weiß, dass sie am Ende, meist über Umwege, zusammen kommen, finde ich nicht schlimm, das erwartet man ja doch auch irgendwie?! Aber wenn es schon eine Dreiecksgeschichte gibt, wie unnötig sie auch sein mag, dann sollte man doch bitte den Ausgang nicht von auf dem Cover verraten...
    Aber auch so klingt es nicht unbedingt zum Wohlfühlen... zu blasse Charaktere finde ich auch schwierig, gerade in dem Genre, in einem Thriller ist das was anderes.
    Ich finde es hier besonders erstaunlich, wie weit die Meinungen der Leser, die du verlinkt hast, auseinander gehen. Da sieht man einfahc mal, wie unterschiedlich Geschmack ist. Ich finde es übrigens super, dass du das immer machst :)
    Liebe Grüße
    dana

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    1. Vernichtend triffts ganz gut. Dass man bei dem Genre im Regelfall weiß, dass die Charaktere zusammenfinden, das stört moch auch nicht. Wie du schon sagst, das erwartet man einfach. Aber dass der Titel so spoilert, fand ich echt unpassend - zu mal man eigentlich anfangs davon ausgeht, dass Willa nicht Gunner nimmt sondern Brady.

      Dass die Charaktere hier so blass sind, fand ich total schade, weil deren Hintergrundgeschichten eigentlich genügend hergeben. Aber wenn sich eher auf die Dreiecksgeschichte konzentriert wird und weniger auf die Charaktere selbst, dann wundert es mich nicht.

      Ich war auch erstaunt, wie weit sie auseinander gehen (wobei es mich freut, dass ich nicht die einzige bin, die es nicht mochte^^). Ich versuche aber immer - soweit möglich - Rezis aus allen Bewertungsbereichen zu verlinken, damit man sich wirklich einen umfassenden Eindruck machen kann.

      LG Andrea

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    2. Ich mag z.B. auch Klappentexte nicht, die so extrem spoilern und man dann die halbe Geschichte schon weiß... geht auch gar nicht!!! Ich möchte ja das Buch erleben und nicht nach dem KT schon wissen, was kommt. Dabei meine ich jetzt nicht so Andeutungen in Bezug auf Liebesgeschichten.. Ich hatte es mal bei einem Buch, dort stand dann das die Oma stirbt. Aber die spielt zu Beginn eine wichtige Rolle und bringt die Handlung erst auf Kurs. Sowas geht irgendwie nicht.

      Zu blasse Charaktere in einem Genre, in dem die Geschichte genau von den Figuren lebt... das ist echt schwierig. Besonders wenn du sagst, es würde viel mehr hergeben. So schade.

      Finde ich auch gut dass du versuchst einen Querschnitt zu zeigen, wenn es ihn denn gibt. Nicht jedem gefällt jedes Buch und nicht jeder erwartet das gleiche. Manchmal nimmt einen ja der Stil auch so mit,d ass man über Schwächen in der Handlung hinwegsieht usw.

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    3. Oh ja, bei spoilernden Klappentext reagiere ich auch allergisch. Deswegen lese ich sie meistens vor dem Lesen des Buches nicht mehr.

      Wie du so schön sagst, ich versuche den Querschnitt. Klappt nicht immer, manchmal findet man auch nur gute Rezensionen oder gar keine. Ist aber auch immer spannend zu sehen, was andere so bemängeln. Hier waren es tatsächlich meistens die gleichen Dinge wie bei mir.

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    4. Da bin ich ganz bei dir... wenn ich weiß, ich möchte das Buch lesen, weil ich den Schreibstil der Autorin/des Autoren mag, dann lese ich den Klappentext manchmal gar nicht :D Bzw. dann eben erst hinterher, wenn ich für die Rezi schauen will, wie viel Inhalt ich gefahrenlos verraten kann, weil es eh drauf steht. Die KT direkt vor dem Lesen noch mal anzusehen, vermeide ich auch so gut es geht. Nur wenn ich eine Entscheidungshilfe brauche, welches Buch als nächstes gelesen wird, dann schau ich noch mal rein. Ansonsten ist meistens ja ein wenig Zeit vergangen zwischen dem Lesen des KT und dem Lesen der Geschichte.

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    5. Ja, besser hätte ich es auch nicht beschreiben können^^
      Meistens stelle ich (gott sei dank) auch erst hinterher fest, dass der KT nicht passt oder schon zu viel verrät.

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  2. HI Andrea,

    es gab eine Zeit, da habe ich viele Abbi Glines Bücher gelesen u.a. auch dieses und größtenteils haben sie mir damals gut gefallen. Ich kann jedoch nicht sagen, wie ich es heute bewerten würde :-D

    Dreiecksgeschichte finde ich oft eher unglücklich und wenn sie dann noch schlecht integriert ist, dann kann man gerne auch ganz drauf verzichten. Ich finde es immer schade, wenn einen der erste Teil so flasht und dann das zweite Band so enttäuscht.

    Liebe Grüße
    Desiree

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    1. Das kenne ich auch, aber eher von Fantasybüchern^^
      Per se hab ich nichts gegen Dreiecksgeschichten, aber hier passte es nicht so richtig - wobei man sagen muss, dass das Buch daran nicht so schuld ist, eher Titel und Klappentext, die einen ganz anderen Eindruck vermitteln.

      LG Andrea

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