Montag, 26. Februar 2024

[Montagsfrage] Nicht vollständig übersetzte Reihen?


Schon länger verfolge ich die Montagsfrage bei Wordworld. Wie der Titel schon sagt, gibt es jeden Montag eine Frage, die man beantworten kann. Die Themen können dabei recht unterschiedlich sein, sind aber meistens buchiger Natur. Ob ich wirklich jede Woche einen Beitrag schreibe, weiß ich noch nicht. Aber der Anfang ist gemacht 😉

Kommen wir zur heutigen Montagsfrage: 

Wie geht ihr damit um, wenn eine Reihe nicht vollständig übersetzt wird - werden die übersetzten Bände dann trotzdem gelesen oder landet die Reihe gar nicht erst im Regal?

Hach ... das leidige Thema der nicht vollständig übersetzten Reihen. Den Wirtschaftlickeitsgedanken der Verlage kann ich ja durchaus verstehen - aber als Leser ist es mir trotzdem unverständlich, warum das so regelmäßig gemacht wird. Denn eigentlich wird der Teufelskreis damit nur befeuert - aber gut, das ist eine andere Diskussion.

Zuerst eine kurze Anmerkung zum letzten Teil der Frage - ob die Reihen gar nicht erst im Regal landen. Nun, tendenziell landen grundsätzlich sehr wenige Reihen in meinem Regal, da ich vieles einfach über die Bibliothek ausleihe. Dementsprechend schaffen es eh nur wahnsinnig gute Reihen in mein Regal und die sind in der Regel vollständig. Die Frage stellt sich für mich also gar nicht.

Ansonsten bleiben grundsätzlich folgende Fragen offen: Zu welchem Zeitpunkt weiß ich, dass die Reihe nicht vollständig übersetzt wird? Habe ich da bereits Bücher aus der Reihe gelesen?

Variante 1: Ich weiß, dass die Reihe nicht vollständig übersetzt wird, bevor ich auch nur eine Seite davon gelesen habe. Das ist die einfachste Antwort, denn dann werde ich die Reihe auch gar nicht erst beginnen. Mein Englisch ist zu schlecht, um sie im Original zu beenden und ich mag es einfach nicht, Geschichten unbeendet zu lassen. 

Variante 2: Ich habe bereits alle zu dem Zeitpunkt erschienenden Bände gelesen und erfahre dann, dass nicht weiter übersetzt wird. Tja nun ... Pech gehabt würde ich sagen. Es schmeckt mir zwar nicht, dass ich das Ende nie kennenlernen werde, aber eine andere Wahl habe ich nicht. Begründung wie oben, im Original werde ich sie nicht beenden können.

Variante 3: Ich habe von mehreren erschienenden Bänden einen gelesen und erfahre dann, dass nicht weiter übersetzt wird. In dem Falle kommt es tatsächlich auf die Reihe an. Wenn Band 1 spannend war, dann ist die Chance durchaus hoch, dass ich zumindest die noch vorhandenen Bände lese und mich erst danach ärger. Das ist aber echt eine Gefühlssache, in den meisten Fällen werde ich eher nicht weiterlesen.

Variante 4: Die Bände der Reihe sind in sich abgeschlossene und voneinander unabhängige Geschichten. Auch hier ist die Chance hoch, dass ich einzelne Bände der Reihe lesen werde - sie haben in dem Sinne ja nichts miteinander zu tun. Sprich, Cliffhanger und offene Enden sollten also keine Relevanz haben. Da ist es mir tatsächlich egal, ob die Reihe komplett ist und wann ich erfahre, ob sie alle übersetzt werden.

 

Tja ... summa summarum wird die Antwort auf die Frage wohl am ehesten wie folgt lauten:
Durch die vielen nicht vollständig übersetzten Reihen und der Tatsache, dass ich offene Enden nicht leiden kann, habe ich mir in den letzten Jahren angewöhnt, übersetzte Reihen erst zu beginnen, wenn auch wirklich alle Bände erschienen sind. Das beinhaltet Wartezeiten, die man mit anderen Büchern gut überbrücken kann. Cliffhanger haben dann keine ewigen Wartezeiten im petto, sondern ich kann zeitnah weiterlesen. Ja, für den Verlag ist das nicht rentabel - aber genau genommen bin ich durch die Bibliotheksausleihen eh nicht rentabel für einen Verlag. Es mag den Teufelskreis auch befeuern, denn ich kenne einige, die das so handhaben. Aber ich bin eben auch immer noch der Meinung, dass die Verlage an dem Verhalten der Leser irgendwie selbst Schuld sind.


 Und wie ist das bei euch?




8 Kommentare:

  1. Mir geht es ähnlich wie dir: Ich gehe das Risiko nicht mehr ein und warte mit dem Lesen (und dem Kauf) von Serien, bis ich die Sicherheit habe, dass sie komplett übersetzt werden. Alles andere ist einfach nur ärgerlich!

    https://aequitasetveritas.wordpress.com/2024/02/26/aktion-montagsfrage-20/

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    1. Kaufen ist ja bei mir eh zurück gefahren, aber auch mit dem Lesen warte ich lieber ab. Gibt ja genügend andere Bücher (vollständige Reihen^^), die man in der Zeit lesen kann^^

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  2. Huhu Andrea,

    Geduld ist eine wunderbare Eigenschaft, die sich beim Buchkauf oder der Ausleihe sehr bewährt. Ich habe zwar die Möglichkeit, englischsprachige Reihen im Original zu lesen, aber es gibt ja dennoch sehr viele Sprachen, bei denen mir diese Option nicht offensteht. Darum bin ich auch lieber geduldig und warte, bis eine Reihe vollständig übersetzt wurde, bevor ich sie anfange. Erfahre ich mittendrin, dass die Übersetzung eingestellt wird, entscheide ich ebenfalls im Einzelfall.

    Montagsfrage auf dem wortmagieblog
    Liebe Grüße und eine schöne Woche,
    Elli

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    1. Das stimmt wohl. Andere Sprachen kämen für mich gleich gar nicht mehr in Frage - da fehlt mir einfach das Handling für. Geduld hat man irgendwann gelernt.

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  3. Hey Andrea,

    ich finde du fasst die möglichen Fälle hier sehr gut zusammen und ich würde mich da jeweils genauso entscheiden wie du - bis auf die Tatsache, dass ich vielleicht nach Möglichkeit doch zum ein oder anderen Buch in Originalsprache greifen würde.
    Ich verstehe die Entscheidung von Verlagsseite durchaus. Aber gerade wenn das Buch bereits geschrieben ist, verstehe ich nicht, weshalb sie es nicht einfach ohne finanzielles Risiko als Ebook herausbringen (klar, Lektorat und Cover müsste dann trotzdem bezahlt werden), aber wenigstens würden AutorInnen und LeserInnen dann nicht so sehr verärgert werden.

    Liebe Grüße
    Sophia

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    1. Einen Folgeband als Ebook rauszubringen ... ja, ich verstehe auch nicht, warum man die Option nicht nutzt. Zumal es ja, wenn ich mir bspw. Lyx anschaue, eh schon eine ganze Reihe Ebook onlys gibt. Aber selbst sind schon Reihen eingestellt worden.

      Ich würde mir auch manchmal wünschen, dass man Reihen erst beginnt zu veröffentlichen, wenn sie komplett geschrieben sind. Dann könnte man die Bände in kürzeren Abständen auf den Markt bringen und würde Wartezeiten und Interessenverlust ein bisschen vermeiden können.

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  4. Huhu Andrea,

    ich kann deine innere Chekliste bei diesen Titel gut verstehen. So ging es mir auch lange zeit, bis ich es mit einem englischen Buch dann doch mal versucht habe und echt üebrrascht war, dass ich doch mehr verstand als ich mir zugetraut habe. :D Das war ein spannender Moment. Inzwischen kann ich so gannnz langsam und in meinem Tempo manche Lücke füllen. Wobei ich mir hier oft die ebooks hole, gerade wenn das besorgen des Buchs an sich sonst ewig dauern würde. :)
    Wobei das oftmals richtig lange Reihen sind, die vom Verlag rausfliegen. Oder sehr spezielle. Die "Im Dienste der Förderation" von Tanja Huff - Militär-Fantasy mit einem leicht dunklen Humor - traure ich noch sehr stark nach. Nach 2 Bänden war schluss :(

    Tintengrüße von der Ruby
    https://rubystintengewisper.de/?p=6569

    Tintengrüße von der Ruby

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    1. Der Punkt ist, dass ich mit englisch absolut nichts am Hut habe. Was ich nicht brauche, filtert mein Gehirn, dementsprechend würde aktuell ein Versuch auf jeden Fall scheitern. Irgendwann, wenn ich die Muße hab, mich auch intensiv damit zu befassen, werde ich es mal versuchen.

      Mir fallen als Beispiel auch eine Menge Trilogien ein, die nach Band 2 eingestellt wurden - und die ich vom Genre her nicht unbedingt speziell nennen würde.

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