Autor: Christoph Hardebusch
Titel: Die Werwölfe
Reihe: -
Genre: historische Fantasy
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 01.09.2009
Seiten (Print): 512
Preis: Print 14.00€; Ebook 10.99€
Europa Anfang des 19. Jahrhunderts: Während sich die Alte Welt von
zahllosen Kriegen erholt, kündigen sich tiefgreifende Veränderungen an –
die Menschheit steht an der Grenze zur Moderne. Aber noch sind die
Traditionen stark und die starren Strukturen brechen nur langsam auf. In
dieser Zeit des Wandels schickt sich eine uralte Bedrohung an, die
Menschen in den Abgrund zu reißen. Denn in den Schatten der Welt hat
etwas überlebt: die Werwölfe … [Cover-/Textquelle: Heyne]
Historische Fantasy ist ja nun eigentlich nicht so mein Genre - gerade der historische Teil reizt mich meistens nicht so. Aber ich hatte spontan mal wieder Lust auf dieses Genre und hab dann einfach mal zu diesem Buch gegriffen.
Ich hab mich dann doch ein bisschen schwer getan mit dem Buch, was ich erstaunlicherweise aber weniger dem historischen Teil zuschreibe. Anfangs wird man in die Geschichte hineingeworfen und man bekommt erstmal einen kürzen Überblick über die aktuelle Zeit und den Protagonisten. Danach beginnt die Handlung und wir begleiten den jungen Niccolo Viviani auf seiner Reise. Anfangs hat sich das für mich doch ein bisschen gezogen, weil ich den Eindruck hatte, dass es irgendwie nicht vorwärts kommt.
Wir lernen eine Menge Leute kennen, aber so richtig sind die Verbindungen nicht klar und ebenso das "Ziel" der Handlung. Es dauert auch eine ganze Weile, bis das Thema "Werwölfe" im Buch überhaupt zum ersten Mal fällt und dann noch eine ganze Weile länger, bis es wirklich wichtig ist. Das hat mich doch etwas gestört, weil es sich so einfach auch etwas anstrengend las.
Ab ca Seite 300 fing das Buch aber doch noch an, mich zu reizen. Es passierten einige Dinge, bei denen ich sehr neugierig war, welche Reaktionen davon hervorgerufen wurden. Die Handlung nahm langsam Fahrt auf und ich hab das Buch nicht mehr als ganz so schwere Kost empfunden.
Ab ca Seite 400 konnte es mich dann richtig packen, denn nun folgten spannende und teils unvorhersehbare Wendungen. Das Ende war dann zwar ein wenig anders, als ich erwartet hatte, aber es passte zum Buch und es hat mir prinzipiell gut gefallen.
Insgesamt hätte ich mir aber gewünscht, dass das Buch etwas kürzer gewesen wäre und das eigentliche Thema "Werwölfe" etwas mehr im Fokus gestanden hätte. Gerade am Anfang fehlte mir das und die Handlung kam da auch nicht voran.
Das Buch hat viele Charaktere gehabt und ich fand es gut, dass gleich am Anfang ein Personae war, denn dann konnte ich immer nachschauen, wenn ich die Charaktere nicht mehr zuordnen konnte.
Allerdings waren es mir persönlich etwas zu viele, manche sind dann zum Ende hin doch etwas untergegangen bzw ich konnte ihre Motive nicht ganz nachvollziehen.
Als Protagonisten kann man am ehesten Niccole Viviani bezeichnen. Anfangs hab ich keinen Bezug zu ihm gefunden, ich weiß aber nicht mal genau, woran das eigentlich gelegen hat. Zum Ende konnte ich ihn allerdings besser verstehen, da hat man dann auch gemerkt, dass er sich aufgrund der vielen Ereignisse verändert hat.
Außerdem hat mir Ludovico gut gefallen. Anfangs mochte ich ihn gar nicht, aber er hat mich von sich überzeugen können und auch er hat mich am Ende mit seiner Entwicklung erstaunt.
Den Schreibstil fand ich über die gesamte Zeit etwas gewöhnungsbedürftig. Ich hab lange gebraucht, bis ich da wirklich reingefunden habe und eigentlich hat sich das bis zum Ende nicht wirklich gelegt. Der Stil ist teils sehr beschreibend, an manchen Stellen hätte ich darauf aber auch verzichten können.
Das Buch wird überwiegend aus der Sicht von Niccolo Viviani erzählt, zwischendurch dürfen aber auch immer wieder andere Charaktere zu Wort kommen. Einerseits fand ich das bereichernd, weil man so manche Motive und Meinungen des Einzelnen besser nachvollziehen konnte. Andererseits fand ich es aber auch ein bisschen anstrengend, da man manchmal nicht genau wusste, wer erzählt bzw. wie er/sie zu den anderen steht. Ebenso waren manche Passagen sehr kurz, so dass mir die Wechsel auch zu häufig waren.
Das Genre 'historische Fantasy' lese ich relativ selten, einfach weil mich meist der historische Teil nicht so richtig packen kann. Hier fand ich die Idee gut, die Umsetzung etwas schwierig. Die Handlung hat ne ganze Weile gebraucht, bis sie mich wirklich fesseln konnte, was nicht zuletzt an dem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil und den zu oft wechselnden Sichten lag. Aber auch die Charaktere haben mich nicht komplett überzeugen können.
Ein solides Buch, aber es hat mir auch wieder gezeigt, warum ich das Genre so selten lese.
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